Nun gehen auch die Grünen auf Distanz. Nachdem die ÖDP Bayern ein Parteiausschlussverfahren gegen MSP-Kreisrätin Michaela Schwab wegen ihrer Äußerungen zur Maskenpflicht, zur Wirksamkeit von Corona-Tests und Impfungen eingeleitet hat, teilen die Grünen mit, dass sie die Laudenbacherin aus der Kreistagsfraktion ausschließen.

"Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Kreistag distanziert sich vom Gedankengut und von Aktionen der Querdenker-Bewegung", heißt es in der Pressemitteilung. Die Gruppe werde "durch Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten, Reichsbürger und Neonazis unterwandert", leugne "die Wirksamkeit von Masken und Abstandsregeln" und rufe "zum Ignorieren von Schutzmaßnahmen auf". Schwab hatte zugegeben, auf dem Nachrichtendienst Telegram zur regionalen "Querdenker"-Gruppe zu gehören. Diese Bewegung und deren "zunehmende Radikalisierung widersprechen laut Pressemitteilung "in höchstem Maße ihrem angeblichen Einsatz für Freiheit und den Erhalt von Grundrechten und somit den Grundsätzen grüner Politik". Gerhard Kraft erklärt: „Daher schließen wir Michaela Schwab aus der Fraktion aus.“

Dies bedeutet eine Kehrtwende der Fraktion und ihres Vorsitzenden. Am Telefon mit einigen von Schwabs Äußerungen konfrontiert, hatte Kraft diese vor einigen Tagen noch als "Privatsache" tituliert und erklärt, er sehe "auf den ersten Blick kein Problem". Obwohl Schwab für die ÖDP  in den Kreistag einzog, schloss sie sich dort der Fraktion der Grünen an. Vom Fraktionsausschluss bleibt ihr Kreistagsmandat unberührt.

In ihrer Pressemitteilung stellen die Grünen klar: "Demokratie findet statt, gerade auch, weil man auf Demonstrationen unterschiedliche Meinungen kundtun kann. Meinungsäußerung und Freiheit schließen aber immer die Verantwortung für den Mitmenschen ein. Grenzen werden überschritten, wenn durch den eigenen egoistischen Freiheitsdrang, Gesundheit oder sogar Leben anderer gefährdet werden."