
Die Freien Wähler in Bayern trauern um ihren "Gründungsvater" Armin Grein, der am Sonntag im Alter von 84 Jahren starb. Grein war von 1972 bis 1984 Bürgermeister der Stadt Marktheidenfeld und anschließend bis 2008 Landrat des Landkreises Main-Spessart. Er wurde 1978 Vorsitzender des neugegründeten Landesverbands der Freien Wähler, 1998 Bundesvorsitzender der Freien-Wähler-Gemeinschaften.
Bis 2006 blieb er Landesvorsitzender, dann übergab er den Posten an Hubert Aiwanger. Der teilte am Montag in einer Pressemitteilung mit, der Tod Greins treffe die Freien Wähler tief. "Wir sind dankbar für alles, was Armin Grein für die Menschen und unser Land geleistet hat. Er hat stets die Menschen vor Ort in den Mittelpunkt gerückt, sich Zeit genommen und zugehört", wird Aiwanger in der Mitteilung zitiert. Zu dessen 80. Geburtstag 2019 hatte Aiwanger Grein noch versprochen: "Du wirst sicher noch erleben, dass wir in den Bundestag kommen."
Träger des Bayerischen Verdienstordens
Weiter schreibt die Partei, für Grein sei es eine Lebensaufgabe gewesen, die vielen unabhängigen Freien-Wähler-Gruppierungen in ganz Bayern und auch Deutschland davon zu überzeugen, als einheitliche politische Kraft zu agieren. "Sein Zutun und seine Vorarbeit waren die Meilensteine, die die Freien Wähler 2008 auch erstmals mit Hubert Aiwanger an der Spitze in den Bayerischen Landtag brachten", heißt es in der Mitteilung weiter.
Florian Steibl, Vorsitzender der Landtagsfraktion, erinnert sich in einer Mitteilung an Grein als einen "angenehmen, kenntnisreichen und zugleich aufgeschlossenen Mensch, der seinem Gesprächspartner auf Augenhöhe begegnete". Steibl nennt Grein "Gründervater und Motor" der Freien Wähler.
Geboren wurde Grein 1939 in Aschaffenburg, er wuchs in Faulbach auf und lebte bis zu seinem Tod in Marktheidenfeld. Er hat zwei Töchter und einen Sohn. Die Freien Wähler Bayern ernannten ihn 2006 zum Ehrenvorsitzenden, 2010 wurde er Ehrenvorsitzender der Freien Wähler Deutschlands.