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Marktheidenfeld
Grillplatz, Streetworker und Müll durch Böller und E-Zigaretten: Diese Themen beschäftigen die Jugendarbeit in Marktheidenfeld
Viele Jugendliche wünschen sich mehr Treffpunkte, zum Beispiel einen Grillplatz. Um Konflikten wie in Lohr vorzubeugen, wünscht sich das Team der Jugendarbeit weiterhin einen Streetworker.
Ein öffentlicher Grillplatz würde Marktheidenfeld aufwerten, findet das Team der städtischen Jugendarbeit. Das Bild zeigt die Mainwiesen in der Würzburger Zellerau.
Foto: Patty Varasano (Symbolbild) | Ein öffentlicher Grillplatz würde Marktheidenfeld aufwerten, findet das Team der städtischen Jugendarbeit. Das Bild zeigt die Mainwiesen in der Würzburger Zellerau.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 31.03.2025 02:32 Uhr

Die Jugendarbeit der Stadt Marktheidenfeld bietet bereits viel für Jugendliche an, gleichzeitig könnte das Angebot gerade im Bereich Streetwork noch ausgebaut werden – das war das Fazit von Stephanie Namyslo und Roland Schwab aus dem Team der städtischen Jugendarbeit, die am Dienstag im Sozialausschuss der Stadt berichteten. Ein wichtiger Treffpunkt für viele Jugendliche in Marktheidenfeld ist das Jugendzentrum MainHaus in der Lengfurter Straße. Im Schnitt kommen laut Schwab pro Tag 22 Jugendliche, oft seien es aber deutlich mehr.

Neu seit Juni ist die mobile Jugendarbeit. Schwab oder ein Kollege drehen dabei ein- bis zweimal pro Monat eine zweistündige Runde durch Marktheidenfeld, um auch Jugendliche zu erreichen, die bisher noch nicht ins Jugendzentrum kommen. "Wir wollen Interesse an ihnen zeigen, sie über unsere Angebote informieren und erfahren, was sie interessiert", erklärte Schwab. Dabei läuft er auf einer Route vom Jugendzentrum am Main entlang, durch die Innenstadt am Busbahnhof vorbei und hoch bis zum Skatepark auf dem Gelände am Maradies.

Das JUZ in Marktheidenfeld ist ein beliebter Treffpunkt.
Foto: Konstantina Georgiou (Archivbild) | Das JUZ in Marktheidenfeld ist ein beliebter Treffpunkt.

Sein Fazit: "Viele Jugendliche, die ich treffe, sind bereits Besucher des JUZ, wünschen sich aber eine Ausweitung der Öffnungszeiten." Viele würden durch die Stadt streunen und nach Plätzen suchen, an denen sie sich aufhalten können, gerade im Winter. Dann gebe es aber auch einige Jugendliche, die öffentliche Plätze ohnehin bevorzugen und kein Interesse am Jugendzentrum haben. Einige würden sich auch bessere Einkaufsmöglichkeiten wünschen und deshalb oft nach Würzburg fahren.

Streetworker könnte Problemen mit Jugendlichen vorbeugen

Auch wenn die mobile Jugendarbeit ein Anfang ist, wünscht sich das JUZ-Team weiterhin einen Streetworker für Marktheidenfeld. "Wir sehen nach wie vor Bedarf, Herr Schwab hat nur begrenzt Zeit und wird im Jugendzentrum gebraucht", so Namyslo. Sinnvoll wäre aus ihrer Sicht eine Kooperation mit der Stadt Lohr, da sich viele Jugendliche zwischen den beiden Städten hin- und herbewegen.

Dazu meinte Bürgermeister Thomas Stamm, dass man sich bereits mit der Stadt Lohr ausgetauscht habe. Aktuell sei das Thema aber zurückgestellt, weil sich auch der Landkreis damit befasse. Man wolle aber mit Lohr gemeinsam auf den Landkreis zugehen.

Martin Harth (SPD) sah die Chancen für einen Streetworker angesichts der Haushaltslage in Marktheidenfeld zwar eher gering. Er sei jedoch erschrocken angesichts der jüngsten Berichte über "jugendliche Intensivtäter" in Lohr, da es zwischen Lohr und Marktheidenfeld schon immer viel Austausch gegeben habe. "Ich weiß nicht, ob es bei uns so gravierend ist wie in Lohr, aber ich glaube, wir haben auch Probleme", so Harth. Ob hier Streetwork der richtige Ansatz sei, wisse er aber nicht. Dazu regte Schwab an, Streetwork vor allem präventiv zu sehen.

Lokal am Marktheidenfelder Busbahnhof als Ort für Jugendliche?

Ein weiteres Thema, das das Team der Jugendarbeit beschäftigt, sind sogenannte Jugendraketen, die es unter anderem im Tedi-Discounter zu kaufen gibt. Die würden für Lärm und Müll sorgen, unter anderem entlang der Stadtmauer würden viele davon herumliegen. "So etwas war vorher kein Thema, weil es sie nicht gab. Aber wenn es sie gibt, nutzen die Jugendlichen das auch", sagte Schwab. Auch die Verfügbarkeit von Vapes, also E-Zigaretten, durch Automaten mache sich bemerkbar.

In ihren Empfehlungen an die Stadt nannten Namyslo und Schwab vor allem eine Beibehaltung der Öffnungszeiten im JUZ, idealerweise sogar eine Ausweitung. Bei einem Austausch mit der Polizei und dem Ordnungsamt entstand außerdem die Idee, den ehemaligen Balkan-Grill am Busbahnhof zu nutzen. "Dort halten sich ohnehin viele Jugendliche auf", sagte Namyslo. Auch wenn es bereits einen neuen Mieter für das Gebäude gebe, wolle man die Idee für die Zukunft im Hinterkopf behalten.

Jugendliche wünschen sich einen Grillplatz in Marktheidenfeld

Ebenfalls ins Spiel brachten die beiden einen Grillplatz für Marktheidenfeld. Ausgangspunkt ist die Skateanlage am Maradies, die gern genutzt werde, auch als Treffpunkt zum Grillen. Dabei werde laut Namyslo leider oft Müll hinterlassen, was dem Bauhof viel Arbeit mache. Auch sei es teilweise so nicht mehr möglich, ungestört zu skaten. Im Gespräch mit den Jugendlichen habe sich gezeigt, dass sie sich einen richtigen Grillplatz für Marktheidenfeld wünschen. Im Austausch mit der Polizei und dem Ordnungsamt habe man die Idee weiterverfolgt. Geeignete Plätze könnten die Maradiesseen, der neue Festplatz oder die Mainwiesen in der Nähe des JUZ sein.

Er nehme auch wahr, dass sich am Skateplatz viele Menschen zum Grillen aufhalten, meinte Bürgermeister Stamm. Das betreffe aber nicht vorrangig die Jugendarbeit. Er finde es traurig, dass es immer wieder Beschädigungen gebe und Müll hinterlassen werde. Auch Harth sah Grillplätze aus dem gleichen Grund kritisch. Die Plätze seien meist nur kurze Zeit schön, deshalb habe der Stadtrat sie bei dem neuen Inklusionsspielplatz an den Maradiesseen auch nicht eingeplant.

 
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