
Entwarnung gab ein von der Stadt Gemünden beauftragtes Ingenieurbüro nach einer Begutachtung des etwa sechs Meter hohen Spalts in der Nordmauer der Ruine Scherenburg. Das erklärte Bürgermeister Jürgen Lippert auf Anfrage dieser Redaktion. Das Gutachten bestätigte die Einschätzung der Stadt, dass es sich bei der Öffnung um eine Baufuge handelt. Sie habe sich bereits vor langer Zeit geöffnet.
Anders als ursprünglich geplant, war an der etwa 18 Meter hohen Wand keine handnahe Begutachtung möglich gewesen. Laut Lippert konnte das Fachbüro für Tragwerksplanung dennoch eine aussagekräftige Einschätzung abgeben. Demnach seien an der erneuerten Mauerkrone und im Sockelmauerwerk keine korrespondierenden Risse erkennbar. Daraus schließt das Büro, dass kürzliche Setzungen oder Verschiebungen im Mauerwerk auszuschließen sind. Die Standsicherheit der Mauer mit ihrem charakteristischen Treppengiebel wird damit weiterhin als gegeben beurteilt.
Fuge muss ausgemauert und geschlossen werden
Auch größeren Bewuchs konnten die Sachverständigen bei der Begutachtung der Fuge noch nicht feststellen. Zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit müsse die Baufuge nichtsdestotrotz ausgemauert und geschlossen werden. Wann dies erfolgen muss, ließ das Fachbüro offen.
Bei der Anfang Januar erfolgten Kontrolle hatte es sich um eine außerplanmäßige Maßnahme gehandelt. Unabhängig davon nimmt die Stadt an der 782 Jahre alten denkmalgeschützten Scherenburg einmal im Jahr eine Bauwerksprüfung vor.