Dass die meisten Autos inzwischen allerhand technischen Schnickschnack an Bord haben, ist für viele Autofahrer ein Segen. Zum Beispiel, wenn sich das Gefährt ganz ohne nerviges Rangieren von selbst in eine enge Parklücke manövriert. Doch die viele Technik kann auch kuriose Folgen haben: Wenn ein Auto selbst die Feuerwehr ruft, zum Beispiel.
Das ist am Dienstagabend in Karlstadt passiert. Schuld war der sogenannte E-Call, der automatische Notruf, der bei einem Unfall ausgelöst wird. Das Auto war allerdings gar nicht in einen Unfall verwickelt, sondern stand einfach auf dem Gelände eines Autohändlers.
Ganz umsonst war der Einsatz dann aber doch nicht: Denn direkt daneben war eine Autofahrerin mit ihrem Wagen auf die Stoßstange eines anderen gefahren. Ob das wirklich Zufall war? Oder sind Autos inzwischen so schlau, dass sie sogar bei Unfällen in der Nachbarschaft Alarm schlagen? Das wäre dann wirklich beeindruckend – aber auch ein bisschen gruselig.
Sonde wird bei Aura im dichten Spessartwald vermisst
Was in Karlstadt eher lästig war, wäre in Aura wohl ein Segen gewesen: Denn dort suchte man in diesen Tagen nach einer verschollenen Sonde. Eine Schulklasse aus Rheinland-Pfalz hatte für ein Experiment einen Wetterballon in den Himmel geschickt. Nachdem der in 30.000 Metern Höhe geplatzt war, sollte die darin enthaltene Sonde langsam und kontrolliert wieder auf dem Boden landen – und zwar bei Aura im Sinngrund.
Doch dass sie die Sonde vor lauter Bäumen nicht sehen, damit hatten die Schülerinnen und Schüler wohl nicht gerechnet. Im dichten Wald hat der GPS-Tracker nicht wie erhofft funktioniert und so durchkämmten Schüler und Lehrer vergeblich das Areal. Hätte die Sonde da jetzt selbst einen Notruf absetzen können – das wär's gewesen. Stattdessen müssen sie hoffen, dass ein aufmerksamer Spaziergänger den Styroporkasten oder den zugehörigen Fallschirm findet und haben dafür sogar 50 Euro Finderlohn ausgeschrieben.
Auf der Spessartfestwoche zu tief ins Bierglas geschaut?
Dinge nicht wieder zu finden, das ist immer blöd. Noch blöder ist es allerdings, wenn man die Band nicht findet, die eigentlich auf einem Festival auftreten sollte. Denn beim Umsonst & Draußen in Karlstadt vor 15 Jahren ist die einfach nicht aufgetaucht, wie ein Blick in die Festival-Chronik zeigt. Für die an diesem Wochenende anstehende 30. Ausgabe des Karschter U&D hoffen wir natürlich, dass so etwas nicht passiert.
Nach dem U&D geht's dann nächstes Wochenende gleich weiter mit der Spessartfestwoche in Lohr. Auch hier gibt es sicher wieder einiges, was verloren geht – Handys, Schlüssel, die Begleitung und bei einigen vermutlich auch die Erinnerung.
Apropos verlorene Erinnerungen – der Grund dafür muss nicht immer der zu tiefe Blick ins Bierglas sein. So manch einer nimmt sich vielleicht einfach ein Beispiel an dem ehemaligen Marktheidenfelder Bürgermeister Leonhard Scherg. Der hat nämlich in einem Interview anlässlich seines 80. Geburtstags auf die Frage, welche Erinnerungen er noch aus seiner Bürgermeisterzeit habe, gesagt: "Nur gute – die negativen habe ich vergessen."