
Haben Sie es gelesen? Die Gemündener Scherenberghalle wird nicht saniert. Was unser Autor den Leserinnen und Lesern vorenthalten hat: Die Stadt der Superlative wird eine neue, wesentlich größere Halle bekommen. Es genügt nicht, dass in Gemünden drei Flüsse (so viel wie in keiner anderen Stadt im Landkreis) fließen, dass Gemünden die einzigen Festspiele im Landkreis hat und dort die meisten Züge durchrauschen (wenn nicht gerade gestreikt wird).
Wer jetzt denkt, Gemünden hätte in allem die Nase vorn, der täuscht leider: Das meiste Bier fließt in Marktheidenfeld. So richtig rund läuft es bei der Martinsbräu nach der Pandemie aber noch nicht. Deshalb hat sich Familie Martin entschieden, nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten nun auch mit ihren Kunden zu werben: In Kürze wird es einen Hädefelder Bierbauchkalender geben. Gesucht werden noch Models mit Wampe – je größer, desto besser. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, nur zu, bewerben Sie sich!
Aber nicht vergessen, dass Sie heute in ihrem Frühstücks-Krapfen Senf statt Hiffemark hatten. Hatten Sie nicht? War vielleicht die Milch für das Müsli heute, am 1. April, mit Lebensmittelfarbe blau gefärbt? Oder sind Sie in der glücklichen Lage, dass Sie bisher noch keiner mit einem Scherz in den April geschickt hat? Dann passen Sie auf, dass niemand Salz und Zucker austauscht, sonst schmecken Kuchen und Suppe nicht so gut wie sonst.
Am 1. April ist es übrigens auch eine weitverbreitete Angewohnheit, falsche Informationen zu verbreiten. Früher waren daran sogar Zeitungsredakteure beteiligt. Wochenlang tüftelten sie am perfekten Scherz, um ihre Leserinnen und Leser hinters Licht zu führen. So hieß es beispielsweise 2004, dass in Karbach ein früherer Wasser-Hochbehälter in eine Disco umgebaut werden soll.
Andere Possen finden den Weg in die Zeitung, weil diejenigen, die sie sich ausdenken, sie weit verbreiten wollen. Haben Sie zum Beispiel 2015 davon gehört, dass die Marktheidenfelder Polizeiinspektion eine neue Besoldungsstufe einführen wollte? Eine ehrenamtliche Bürgerpolizei. Mit einem schicken grünen Leibchen ausgestattet sollte so ein Bürgerpolizist bei Unfällen die Personalien notieren, die Unfallstelle vermessen oder Knöllchen für Falschparker ausstellen.
Seit jedoch an jeder Ecke das ganze Jahr über Fake News lauern, die nicht mit einem "April, April" aufgeklärt werden, ist es zumindest in dieser Redaktion nicht mehr üblich, zu scherzen. Es sei denn, der 1. April fällt auf einen Glossen-Samstag. Wenn Ihnen dann jemand weismachen will, dass das Internet wegen Überfüllung geschlossen ist, oder dass Karlstadt im kommenden Jahr eine U-Bahn bekommt, dann sollten Sie hellhörig werden. Gleiches gilt für andere Possen aus dem Landkreis, die zu schön sind, um wahr zu werden.