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Main-Spessart
Glosse: In Karlstadt ist schon wieder was kaputt gemacht worden
Nun wurden die Villa am Müllerklein-Kreisel und ein Teil der Jahnanlage zerstört. Immerhin scheint der, der seine Notdurft in der Tiefgarage verrichtet hat, jetzt in den Sinngrund gezogen zu sein.
Die Villa am Müllerklein-Kreisel während der Abrissarbeiten.
Foto: Björn Kohlhepp | Die Villa am Müllerklein-Kreisel während der Abrissarbeiten.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 21.02.2025 02:39 Uhr

In letzter Zeit häufen sich die Meldungen zu Vandalismus und Zerstörung in Karlstadt. Schmierereien, eingetretene Scheiben und Türen am Bahnhof, in der Tiefgarage verspritzte Feuerlöscher. Aber nicht nur Jugendliche machen viel kaputt in der Kreishauptstadt. Die Woche wurde die Gründerzeit-Villa am Müllerkleinkreisel abgerissen. Schützenswert war die Villa für den Denkmalschutz nicht. Nur die Karschter zucken etwas zusammen, wenn wieder was kaputt gemacht wird.

So hat die Villa am Müllerkleinkreisel mal ausgesehen.
Foto: Karlheinz Haase (Archivbild) | So hat die Villa am Müllerkleinkreisel mal ausgesehen.

Ein bisschen kaputt gemacht wurde – "unter Beachtung des Denkmalschutzes" – einstweilen auch die Grünanlage am Rand der Altstadt, die Jahnanlage, indem dort in tagelanger Baufirmentätigkeit 28 provisorische Anwohner-Ausweichparkplätze angelegt wurden. Oder doch für länger? Ganz klar ist die Sache anscheinend noch nicht, denn es soll damit auch getestet werden, "ob für einen zukünftigen Ausbau der Jahnstraße eine Neuanordnung der Parkplätze möglich ist". Vielleicht sind die jetzt neuen Parkplätze ja irgendwann schützenswert?

Notdurft in der Tiefgarage und auf dem Mittelsinner Schulhof

Aber nochmal zu den jüngsten Geschehnissen in der Tiefgarage. Einige finden ja, dass versprühte Feuerlöscher weniger schlimm sind als menschliche Fäkalien. 2020 informierte die Stadt, dass jemand dort wiederholt seine Notdurft verrichtet hatte. Auch eine Wand war damit etwas verschönert worden. Offenbar war man damals im Zweifel: Ist das Kunst oder kann das weg? Denn es blieb eine Zeit lang bestehen. Seitdem aber ist davon nichts mehr ruchbar geworden. Vielleicht, weil der Notdürftige seinen Aktionsraum jetzt in den Sinngrund verlegt hat?

Denn diese Woche hat Mittelsinns Bürgermeister mitgeteilt, dass eine unbekannte Person seine Hinterlassenschaften auf dem Schulhof platziert, statt die öffentlichen Toiletten während der Öffnungszeiten zu nutzen. "Wir möchten freundlich darauf hinweisen, dass es für solche Anliegen sicher eine Lösung gibt", schrieb er. "Bitte melden Sie sich beim Bürgermeister – man kann über alles reden." Bei dem Gespräch möchte man Mäuschen sein.

Wozu ein Selfiestick noch alles gut sein kann

Und was ist eigentlich in Gräfendorf, Gössenheim und Karsbach los? Das erfahren die dortigen Bürgerinnen und Bürger alle zwei Wochen eigentlich im Mitteilungsblatt. Allerdings in Weyersfeld nicht alle. VG-Vorsitzender Martin Göbel geht davon aus, dass die fehlenden Mitteilungsblätter außerhalb des VG-Gebiets ausgetragen wurden. Na, in München oder sonstwo werden sie sich freuen.

Die Freude über die Mitteilung, dass die schwarze Tonne in Main-Spessart künftig regulär nur noch halb so oft geleert wird, wird sich im Landkreis zunächst mal in Grenzen halten, ist zu vermuten. Viele werden sich jetzt überlegen, ob sie sich doch eine Papiertonne besorgen oder einen Kompost anlegen sollen. Oder noch öfter die Weißblech-Container mit Restmüll vollhauen – aber Vorsicht, zwar sind die verführerischen Metallcontainer am Karschter Lidl inzwischen weg, aber trotzdem will die Polizei dort jetzt stärker kontrollieren. So ein Müll, echt.

 
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