Wie groß die historische Bedeutung der Eisenbahn für Gemünden ist, lässt sich auch heute noch erahnen – aber dass sie gleich märchenhafte Dimensionen hat, ist neu. Tatsächlich soll die Eisenbahn den "Dornröschenschlaf" der Stadt beendet haben. Damals, um 1830, sei Gemünden insgesamt ein "verschlafenes Dörfchen" gewesen, lernten jüngst die Besucherinnen und Besucher einer Stadtführung.
Kaum zu glauben, dass der Landkreis gleich zwei prominente Namen der Märchengeschichte beheimaten soll. Wer wohl vorher da war, das Lohrer Schneewittchen oder das im 19. Jahrhundert geweckte Gemündener Dornröschen? Das kann unmöglich ein sagenhafter Zufall sein. Nein, diese Indizien sollten unverzüglich ein literarisch-historisches Forschungsprojekt nach sich ziehen. Fragestellung: Ist Main-Spessart die Wiege der Märchenwelt?
Man sehe sich etwa die Karlsburg an. Wie weit hätten dort die Haare der Rapunzel nach unten bis an den Mühlbacher Fuß des Felsens reichen können? Eindeutig ein Hinweis, dem man näher nachgehen sollte. Und waren es vielleicht gar keine Bremer Stadtmusikanten, sondern Marktheidenfelder? Alles Thesen, die schleunigst untersucht werden sollten.
Optionen für Indoor-Schwimmsport bleiben eingeschränkt
Doch nicht nur entwickelte sich Gemünden rasant vom Handwerkerdorf zum vielbefahrenen Eisenbahn-Standort. Eine überraschende Wendung nahm auch der Sommer in der vergangenen Woche, mit plötzlich ganz herbstlichen Temperaturen. Die Schülerinnen und Schüler, die nun wieder die Schulbank drücken, mussten so zumindest nicht den Sonnenstrahlen vor dem Fenster des Klassenzimmers hinterhertrauern.
Wie schön, dass sich die Main-Spessarter ABC-Schützen noch ganz unvoreingenommen freuen, manche einer sogar auf den Mathematikunterricht. Ob der eine oder die andere mit den Naschereien aus der Schultüte demnächst bestochen werden muss, um wieder in den Unterricht zurückzukehren, bleibt abzuwarten. Märchenhafte Aussichten!
Wer angesichts des Wetters vom Schwimmen in Badeseen und im Main wieder auf Becken in beheizten Räumen umsteigen will, tut sich in der Marktheidenfelder Gegend auch weiterhin schwer. Das Bad geht doch noch nicht zurück an die Stadt, ein Vergleich ist wohl geplatzt, wenn auch die Betriebsgesellschaft die Verzögerung nur als Aufschub bezeichnet. Womöglich könnte in Zukunft sogar der Gerichtsvollzieher zum Einsatz kommen – ein ganzes Freizeitbad zu pfänden, das kommt den Vollziehenden wohl auch nicht alle Tage unter.
Die Hoffnung bleibt, dass auch die Marktheidenfelder diese Geschichte irgendwann hinter sich lassen und rückblickend sagen können: "Es war einmal ein geschlossenes Schwimmbad..."