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Goldbach
Mythos oder Realität: Haben Corona-Lockdowns und Maskenpflicht unser Immunsystem geschwächt?
Geht aktuell eine Grippewelle durch Unterfranken? Oder hat die Gesellschaft durch die Corona-Schutzmaßnahmen nur verlernt, wie es sich anfühlt, krank zu sein?
Zur kalten Jahreszeit haben die Infektions-Krankheiten Hochkonjunktur. Zumeist handelt es sich dabei aber um Erkältungen, die schlichtweg auskuriert werden müssen. 
Foto: Getty Images (Symbolfoto) | Zur kalten Jahreszeit haben die Infektions-Krankheiten Hochkonjunktur. Zumeist handelt es sich dabei aber um Erkältungen, die schlichtweg auskuriert werden müssen. 
Marius Flegler
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:26 Uhr

Infizieren sich nach den drei Corona-Jahren mehr Menschen mit Grippe und anderen Infektionskrankheiten? Durch Lockdowns und Maskenpflicht habe das Immunsystem schließlich verlernt, sich gegen Infektionen zu wehren, heißt es immer wieder. Ist das wirklich so? Nein, glaubt Dr. Joachim Lentzkow, unterfränkischer Vorstandsbeauftragter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB). Die Gesellschaft sei inzwischen lediglich stärker für Infektionskrankheiten sensibilisiert. Dass die körpereigenen Abwehrkräfte wegen der Corona-Maßnahmen nicht mehr stark genug seien – ein Mythos.

Aktuell wüte keine Krankheitswelle in Unterfranken, sagt der Mediziner mit Praxis in Goldbach (Lkr. Aschaffenburg). Das sei auch in diesem Frühjahr nicht mehr zu erwarten. Eine "sehr starke Grippe-Welle" habe es im vergangenen Herbst – und damit rund zehn Wochen früher als üblich – gegeben. Kein gutes Timing für Ärzte und Menschen aus Risikogruppen, denn so konnte meist nicht rechtzeitig geimpft werden, erklärt Lentzkow.

Der Höhepunkt der Grippewelle sei in etwa auf den Jahreswechsel gefallen. "Aktuell sind wir eigentlich in einer richtig guten Situation", sagt der Arzt: "Influenza ebbt deutlich ab." Auch das Coronavirus scheine aktuell im Griff zu sein, ergänzt er. In Pflegeeinrichtungen mahnt er allerdings auch weiterhin zur Vorsicht. Weil sich viele Menschen aufgrund von gefallenen Corona-Beschränkungen nicht mehr testen lassen würden, gehe er von höheren Inzidenzwerten aus, als den vom Robert Koch-Institut (RKI) gemessenen.

Menschen sind nicht häufiger krank – sie achten nur stärker darauf

Viele Menschen seien zwar aktuell gesundheitlich angeschlagen, dabei handele es sich laut Lentzkow aber meist um Erkältungen – oder die ersten Anzeichen von Heuschnupfen. Durch Maskenpflicht und Lockdowns sei die Bevölkerung lange Zeit vor Infektionskrankheiten geschützt gewesen, jetzt sei sie stärker dafür sensibilisiert: "Wir hatten weniger Erkrankungen und jetzt ist es nur gefühlt so, dass wir wieder ganz schlimm dran sind." Dafür, dass das Immunsystem durch die Corona-Maßnahmen geschwächt sei, gebe es aber keine validen Daten.

Bei stärkeren Symptomen, wie etwa Fieber oder Schluckbeschwerden, rät der Mediziner dazu, den Hausarzt aufzusuchen. Bei einer Erkältung bedarf es in der Regel ohnehin keiner Medikation, sagt er. Meist reiche es schlicht aus, es sich auf dem Sofa bequem zu machen, die Füße hochzulegen und sich warmzuhalten: "Man sollte sich wirklich einmal für drei Tage ausruhen und dem ganzen Raum geben."

Bei Erkältung sei es übrigens nicht ratsam, ein ausgedehntes Sportprogramm zu absolvieren, sagt Lentzkow. Gegen einen gemütlichen Spaziergang an der Sonne sei aber nichts einzuwenden. 

 
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Kommentare
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  • steve67
    Vielleicht hat auch die sogenannte Impfung das Immunsystem geschwächt? Was aktuell an Pfizer-Files so an die Öffentlichkeit kommt lässt durchaus da einiges vermuten.....
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  • dbuettner0815@gmail.com
    @steve: Na, verbeißen Sie sich mal wieder an Ihrem Lieblingsthema? 🙈
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  • daniel.hagmann@freenet.de
    Nein.
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  • steve67
    Genau. @gardner: Verbeißen tut hier niemand. Lieblingsthema auch nicht, leider wurde man ja gezwungen sich damit zu beschäftigen. Grundsätzlich wäre es mir egal, wer sich wie impfen lässt. Wenn man aber genötigt wird oder mit Riesenwerbeaufwand dazu getrieben werden soll, dann schellen die Alarmglocken.
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  • Meinungsvertreter
    Das archaisch verzerrte Weltbild der Selberdenker und einer der unzähligen Logikbrüche in ihrer Argumentation: Wer öfters krank ist, lebt angeblich gesünder.
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