
Im Wertheimer Ortsteil Dertingen, unmittelbar an der Grenze zu Homburg und Wüstenzell, könnten in naher Zukunft Windräder gebaut werden. Die Bürgerinitiative, die gegen das Vorhaben protestiert und sich Anfang Januar gegründet hat, hat nun eine Stellungnahme beim zuständigen Landratsamt Main-Tauber eingereicht. Bis zum 10. Januar hatten alle sogenannten Träger öffentlicher Belange diese Möglichkeit, dazu gehören zum Beispiel die Gemeinden Triefenstein und Holzkirchen oder die Landratsämter Main-Spessart und Würzburg.

In ihrer fünfseitigen Stellungnahme, die der Redaktion vorliegt, macht die Bürgerinitiative (BI) auf elf Punkte aufmerksam: zum Beispiel auf Schattenwurf und Schallimmission, dass die bayerischen Abstandsregelungen nicht eingehalten werden, die Anlange nahe eines Trinkwassergebietes stehen würde und dass die Anlagen das historische Ortsbild von Homburg stören könnten. Sie weisen auch darauf hin, dass das Thema das bisher gute nachbarschaftliche Verhältnis zu Dertingen stören könnte. Den Vorsitzenden der BI, Gabriel Watzka und Steffen Schäfer, ist es im Gespräch mit der Redaktion wichtig zu betonen, dass sie den Grundstückeigentümern, die Verträge mit der Betreiberfirma der Windräder abgeschlossen haben, keinen Vorwurf machen.
Bürgerinitiative hofft auf Kompromisslösung
Die in Dertingen geplanten Windräder sollen mit 285 Metern deutlich höher sein als übliche Anlagen. Im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz entsteht derzeit eine solche Anlage, die Medienberichten zufolge die größte der Welt sein soll. In diesem Zusammenhang kritisiert die Bürgerinitiative, dass es zum Beispiel für Schallimmissionen noch keine Erfahrungswerte von Anlangen dieser Größe und Leistung gibt.
"Eine mögliche Entscheidung für den Bau der Anlage wäre vor allem einschneidend und prägend für die junge Generation und somit für die Weiterentwicklung unserer Heimat", schreibt die Initiative abschließend in ihrer Stellungnahme. Abschließend heißt es darin, die Initiative sei zu Gesprächen bereit, um Kompromisslösungen zu finden, "die im Einklang mit Mensch und Natur stehen und die Sorgen der betroffenen Bürger berücksichtigen."