Gegen den Leerstand in der Innenstadt will die Stadt Marktheidenfeld vorgehen. Dazu wurde in der Sitzung des Stadtrats am Donnerstag der Firma "SK Standort und Kommune" aus Fürth ein Auftrag mit einem Honorar von knapp 53.000 Euro für zwei Jahre erteilt. Deren Aufgabe ist es, Vermieter und Mieter von leerstehenden Ladenflächen zusammenzubringen. Die Stadt erhofft sich dadurch eine spürbare Belebung.
Dazu passt ein Förderprogramm, das die Regierung von Unterfranken für Marktheidenfeld bewilligt hat und über das Bürgermeister Thomas Stamm informierte. Demnach können leerstehende Ladenflächen von der Stadt angemietet und diese zu einer reduzierten Miete an Dritte weiter vergeben werden. Auch die Vermieter müssen bereit sein, auf einen Teil der Miete zu verzichten, den sie bei der letzten Vermietung bekommen haben. Der Mietzins darf nicht höher als 70 Prozent der letzten Kaltmiete sein. Die Stadt kann dann die Miete noch weiter reduzieren.
Das Programm läuft über zwei Jahre. Das Ziel ist eine lebendige Innenstadt und es wird angestrebt, dass nach Auslaufen des Programms das geförderte Mietverhältnis in ein reguläres übergeht. 60.000 Euro sind dafür eingeplant, von denen die Städtebauförderung 48.000 übernimmt. Als Eigenanteil bleibt bei der Stadt 12.000 Euro.
Satzung für die Musikschule genehmigt
Des Weiteren hat der Stadtrat die von der Verwaltung vorbereitete Gebührensatzung für die neue Musikschule genehmigt. Wie schon berichtet, soll der Musikunterricht dadurch professioneller, aber auch teurer werden. Aktuell liegt der Jahresbeitrag für die musikalische Früherziehung beispielsweise bei rund 164 Euro für 45 Minuten in der Woche. Er soll auf jährlich 276 Euro steigen. Für den Einzelunterricht fallen künftig 1080 Euro im Jahr an, bisher waren es 833 Euro.
Die städtische Musikschule soll nur "Musikschule" heißen und nicht wie im Februar vom Stadtrat beschlossen "Sing- und Musikschule". Der Grund liegt darin, wie Kulturamtsleiterin Inge Albert erläuterte, dass eine Sing- und Musikschule zwingend das Angebot von Chor- und Gesangsunterricht vorgeschrieben hätte. Mit der Benennung von "Musikschule" würde man sich dies offen lassen.
Die Satzung sieht vor, dass kein Auswärtigenzuschlag erhoben wird. Ermäßigungen von zehn Prozent gibt es, wenn aus einer Familie mehrere Personen am Musikunterricht teilnehmen oder wenn ein Schüler mehrere Instrumente gleichzeitig lernt. Auch eine Sozialermäßigung sieht die Satzung vor. Auf schriftlichen Antrag kann diese gewährt werden. Ein Rechtsanspruch besteht aber nicht.
Touristinformation bleibt an ihrem Platz
Zudem hat der Stadtrat entschieden, dass die Touristinformation bis auf Weiteres in den Räumen am Marktplatz fortgeführt wird. Erst seit Juli 2020 ist sie dort probeweise untergebracht und habe sich bewährt, obwohl sie nach den Worten von Albert "nicht den allerbesten Start" gehabt hat. Von November 2020 bis Juni 2021 war sie wegen des Corona-Lockdowns ganz geschlossen, im Dezember 2021 und Januar 2022 gab es verkürzte Öffnungszeiten. Übernachtungsgäste aus Hotels, Ferienwohnungen und Wohnmobilisten würden die Infostelle nutzen. Viel gefragt seien Tipps für Rad- und Wandertouren.
Des Weiteren wurden in nichtöffentlicher Sitzung die Reinigung der städtischen Liegenschaften an die Firma "K&S Raumpflegeservice Schweinfurt" für die Zeit von Mai 2023 bis April 2024 (Grund- und Glasreinigung) für zusammen knapp über 165.000 vergeben. Nichtöffentlich bewilligte der Stadtrat auch ein neues Fahrzeug für das Wasserwerk von der Firma Hettinger Marktheidenfeld zum Preis von knapp 47.500 Euro.
Keine Einwände gegen Bebauungspläne
Ebenfalls keine Einwände hat die Stadt Marktheidenfeld gegen die Aufstellung des Bebauungsplans "Schleifrain" im Hafenlohrer Gemeindeteil Windheim und gegen die Aufstellung des Bebauungsplans "Westlich des Schlangebrunn" im Rothenfelser Gemeindeteil Bergrothenfels. Die Stadt sieht in beiden Fällen ihre Belange nicht berührt.
Bin mal gespannt, wofür ein nächster Berater gebraucht wird.