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Lohr
Citymanagement der Stadt Lohr fördert neue Ideen
Größter leerstehender Laden in der Lohrer Innenstadt ist derzeit der ehemalige Kupsch-Markt.
Foto: Monika Büdel | Größter leerstehender Laden in der Lohrer Innenstadt ist derzeit der ehemalige Kupsch-Markt.
Bearbeitet von Monika Büdel
 |  aktualisiert: 25.04.2022 02:22 Uhr

Die Innenstadt beleben und Leerstände vermeiden, gehört zu den Zielen des Citymanagements der Stadt Lohr. Um das zu erreichen, hat das Citymanagement ein Konzept erarbeitet und sich damit bei der Städtebauförderung um einen Zuschuss beworben. Mit diesem Geld sollen nun Gründer unterstützt werden, die leer stehende Ladenflächen beleben wollen. Das erläuterten Citymanagerin Simone Neubauer, Carina Killer, Projektleiterin der Imakomm-Akademie, und Bürgermeister Mario Paul in einer Video-Konferenz.

Der Freistaat Bayern hat einen Sonderfonds "Innenstädte beleben" aufgelegt, um die negativen Folgen der Corona-Pandemie zu mindern. Der Ideenentwurf "Lohrer Starthilfe – erleichtert Gründungen, wirkt gegen Leerstand" gehört zu den Vorhaben, die als förderungswürdig ausgewählt wurden. Somit erhält das Citymanagement 41.600 Euro aus der Städtebauförderung und bringt 10.600 Euro als Eigenanteil auf.

Zum Testen für kurz oder lang

Gründer, die sich für einen leer stehenden Laden interessieren und aus den Bereichen Handel, Dienstleistung, Kultur- oder Kreativwirtschaft kommen, können sich bewerben, erläutert Simone Neubauer. Leer stehende Läden hat das Citymanagement bereits erfasst. Ziel ist, Eigentümer dieser Räume und Menschen, die sich mit einer Geschäftsidee selbstständig machen wollen, zusammenzubringen. Die Stadt würde die Räume mieten und subventioniert über das Förderbudget an die Existenzgründer untervermieten.

Dazu hat das Citymanagement einen Plan entwickelt, der zwei Gruppen berücksichtigt: Einmal diejenigen, die eine Idee nur für kurze Zeit umsetzen oder testen wollen, beispielsweise sogenannte Pop-ups und jene, die längerfristig ins Geschäft kommen wollen. So gibt es ein Angebot, das auf drei Monate befristet ist, und eines, das bis zu zwei Jahre Laufzeit ermöglicht. Bei Variante eins zahlen die Nutzer 20 Prozent der Altmiete, die Vermieter bekommen 70 Prozent der vorherigen Miete. Der Unterschied von 50 Prozent wird aus den Fördermitteln beglichen. Beim Zweijahresmodell, beträgt die Miete im ersten Jahr für die Existenzgründer ebenfalls 20 Prozent, im zweiten Jahr 40 Prozent. Für die Immobilienbesitzer gehen jeweils 70 Prozent der Altmiete aufs Konto.

Fördertopf ist begrenzt

Da der Fördertopf auf 41.600 Euro begrenzt ist, heißt das, wie Neubauer bestätigt, dass bei großer Nachfrage nicht alle Interessierten berücksichtigt werden können. Voraussetzung, um von der "Lohrer Starthilfe" zu profitieren, ist laut der Citymanagerin die Bewerbung mit einem schlüssigen Konzept. Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer – auf Gründer- wie auf Vermieterseite – treffe ein privat-öffentliches Gremium, in dem unter anderem Mitglieder des Initiativkreises City- und Stadtmanagement vertreten sind.

Die Bewerbungsfrist beginnt am 1. Mai und endet am 31. Juli. Von den potenziellen Vermietern erwartet Neubauer Offenheit für Kreatives. Die Mietverträge müssen bis spätestens Dezember 2024 abgeschlossen werden und die förderfähige Fläche ist auf 300 Quadratmeter begrenzt. Die Lohrer Starthilfe bezieht sich auf das erweiterte Innenstadt-Gebiet, wie es das integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) vorsieht.

Wichtiger Standortfaktor

Die Hoffnung ist, dass sich aus den Ideen tragfähige Geschäftsmodelle entwickeln, die über die zwei Jahre hinaus tragen und so die Innenstadt beleben, sie damit attraktiver machen und auf diese Weise weitere Gründer und Mieter anziehen. In diesen Prozess soll im Hinblick auf eine Fortführung das Programm bewertet und der Stadtrat einbezogen werden, informierte Bürgermeister Mario Paul in der Videokonferenz. Die Innenstadt sei ein wichtiger Standortfaktor und bedeutsam für Wirtschaft und Lebendigkeit. Die Stadt müsse attraktiv bleiben. "Das werden wir klug und sanft über dieses Element steuern", sagte Paul. Er ruft Immoblienbesitzer auf, zum Hörer zu greifen und sich zu informieren.

Carina Killer, Projektleiterin der Imakomm-Akademie, die das Citymanagement unterstützt, berichtet von Erfolgsmeldungen aus Nordrhein-Westfalen. Dort sei das Programm zur Förderung der Innenstädte voriges Jahr stark beworben worden. In diesen schwierigen Zeiten sei es wichtig, Standortgemeinschaften und das Miteinander zu pflegen.

Kostenlose Beratung

Auch Neubauer plant verstärkt, für das Förderprogramm zu werben: von digital bis gedruckt. Die finanzielle Förderung werde noch ergänzt durch kostenlose Beratung und Begleitung durch das Citymanagement. "Wer sich bewirbt, erhält Rückmeldung von uns", versichert die Citymanagerin.

Größter Leerstand in der Lohrer Innenstadt ist derzeit der ehemalige Kupsch-Markt. Für diese Ladenfläche interessiert sich ein Start-up, das dort regionale landwirtschaftliche Produkte über ein Markthallen-Konzept an die Kunden bringen möchte. Nach dem Stand des Vorhabens gefragt, antwortete der Bürgermeister, dass es von allen Seiten Bemühungen gebe.

Ansprechpartnerinnen für Interessierte sind Simone Neubauer und Katharina Liebler von der Stabsstelle Standortförderung und Citymanagement unter citymanagement@lohr. de, Tel.: (09352) 848-221 und Carina Killer von der Imakom-Akademie, killer@imakomm-akademie.de, Tel.: (07361) 52829-11. Weitere Informationen unter www.lohr.de/citymanagement und www.lohr.de/starthilfe

 
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