Entlang von Wander- und Radwegen im Marktheidenfelder Stadtwald hat die städtische Forstverwaltung einen extrem hohen Totholzanteil an den Bäumen festgestellt. Das teilte die Stadt in einer Pressemeldung mit. Stadtförster Thomas Vogel sieht den besorgniserregenden Zustand als unmittelbare Konsequenz des fünften Trockenjahrs in Folge.
"Es besteht aktuell eine große Gefahr durch spontanen Trockenbruch", betont Vogel. Das gelte für Äste jeglicher Größe bis hin zu ganzen Bäumen. Das Abbrechen kündige sich nicht vorher an, sei in der Regel lautlos und passiere auch bei vollkommener Windstille, so der Stadtförster. "Das Problem betrifft natürlich fast alle Wälder in Deutschland, aber wir wollen die Bürger explizit noch einmal warnen und für die Gefahr sensibilisieren", erklärt Vogel auf Nachfrage.
Diese Wege in und um Marktheidenfeld sind besonders gefährdet
Die Stadt Marktheidenfeld und ihre Forstverwaltung raten daher, bei Spaziergängen und Wanderungen Waldwege zu meiden und keinesfalls den Wald abseits der Wege zu betreten. Besonders heikel sind dabei folgende Gebiete in und um Marktheidenfeld:
- Romberg und Kreuzberg
- Mainleite/Waldwichtelweg
- Rad- und Wanderwege auf dem ehemaligen Bahndamm
- Mahndenkmal/Strohtempel/Bereich beim Kleinkaliberschützenverein (KKS)
- Wege vom Altfelder Schützenhaus zum Flugplatz
Entfernung von Totholz ist teuer und langwierig
Im Stadtwald Marktheidenfeld gibt es rund 25 Kilometer Waldwege, die zum größten Teil als Wander-, Rad-, und Kulturwanderwege gekennzeichnet sind. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren zwar damit begonnen, Bäume auf stark frequentierten Wegen und Plätzen von Totholz zu befreien. "Wir haben schon viele Totholzäste rausgeschnitten und ganze Bäume entfernt, aber das ist ein riesiger Geld- und Zeitaufwand", so Vogel. Angesichts der großen Menge kämen die Forstmitarbeiter gar nicht so schnell hinterher, erklärt er. "Wir müssen ja den ganzen Stadtwald von rund 800 Hektar bewirtschaften."
Auch die Bäume im Stadtgebiet leiden stark unter der Trockenheit, doch hier kümmert sich der Bauhof regelmäßig darum, dass das Totholz entfernt wird. "Das sind aber natürlich in der Menge viel weniger Bäume als im ganzen Stadtwald", so Vogel.
Wie lange die Warnung für die Waldwege gilt, kann der Förster nicht sagen. "Ich gehe aber davon aus, dass wir sie den ganzen Sommer aufrecht erhalten müssen", sagt er. Denn selbst wenn es in der nächsten Zeit Regen geben sollte, würde das im Hinblick auf das Totholz, das ja bereits abgestorben ist, keine Entschärfung bedeuten.