
Die Fußball-WM wird in diesem Jahr mehr diskutiert denn je. Aufgrund der Menschenrechtsverletzungen, die dem Gastgeberland Katar vorgeworfen werden, stehen viele Menschen der Weltmeisterschaft kritisch gegenüber. Für manche ist ein Boykott die einzige Lösung, manche möchten sich den Spaß am Sport nicht nehmen lassen. Wir haben uns vor dem ersten Spiel der deutschen Mannschaft am Mittwoch gegen Japan in der Marktheidenfelder Innenstadt umgehört.
1. "Jetzt ist es zu spät, um etwas zu ändern"

"Ich bin generell fußballinteressiert", sagt Günter Redelberger. Deswegen wird er die WM auch dieses Jahr verfolgen, zumindest die deutschen Spiele. In dieser Hinsicht habe sich bei ihm wenig geändert. Die Umstände seien seiner Meinung nach lange genug bekannt. Jetzt sei es zu spät, um was zu ändern.
2. "Normalerweise müsste man komplett darauf verzichten"

"Das müsste nicht sein, die WM in so einem Land", meint Irmgard Niete, die allgemein kein großer Fußball-Fan ist. Höchstens die deutschen Spiele werde sie sich ansehen. "Normalerweise müsste man aber unter diesen Umständen komplett darauf verzichten." Dass die ärmeren Menschen ausgebeutet werden, findet sie schlimm. Allerdings sei es jetzt ohnehin zu spät, um alles abzusagen. Ihr Mann zum Beispiel werde die WM vermutlich trotzdem verfolgen.
3. "Was da passiert, ist menschenunwürdig"

Angesichts der großen Kritik an der WM-Vergabe wird Ursula Grützke in diesem Jahr kein Spiel ansehen. Die vergangenen Weltmeisterschaften habe sie allerdings verfolgt. "Was da passiert, ist menschenunwürdig", erklärt sie. "Unter diesen Umständen habe ich einfach keine Lust." Mit der Jahreszeit habe das nichts zu tun. Außerdem seien die Stadionpreise extrem angestiegen.