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Marktheidenfeld
Friedhöfe in Marktheidenfeld: Neue Urnengräber am Äußeren Ring und befestigte Wege in Zimmern
Die städtischen Friedhöfe sollen weiterentwickelt werden. Die ersten Ideen dazu wurden am Donnerstag im Stadtrat vorgestellt.
Der Eingang zum neuen Friedhof am Äußeren Ring in Marktheidenfeld: Auf den ehemaligen Feldern des Diakonissenfriedhofs sollen Urnenfelder entstehen.
Foto: Katrin Amling | Der Eingang zum neuen Friedhof am Äußeren Ring in Marktheidenfeld: Auf den ehemaligen Feldern des Diakonissenfriedhofs sollen Urnenfelder entstehen.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:28 Uhr

Auf eine lebendige Diskussion zum Thema städtische Friedhöfe hoffte Planer Thomas Götzendörfer bei der Vorstellung seiner Gestaltungsideen im Stadtrat. Nach diesem unbeabsichtigten Wortspiel, das für Schmunzeln sorgte, wurde die Diskussion tatsächlich noch lebhaft. Denn das Marktheidenfelder Gremium war verwundert bis verärgert, dass die Verwaltung gleich ein Planungsbüro beauftragt hatte, anstatt zunächst selbst Ideen zu erarbeiten. Stellvertretend für einige andere Stadtratsmitglieder sagte zum Beispiel Martin Harth (SPD): "Es ist eine Unart, so etwas verwaltungsintern unter der Hand zu vergeben."

Bürgermeister Thomas Stamm verteidigte das Vorgehen und erklärte, dass der Planer des Kreuzwertheimer Büros Maier Götzendörfer weit über seinen eigentlichen Auftrag hinaus Ideen ausgearbeitet habe und man noch ganz am Anfang des Prozesses sei. Man wolle aber schauen, was sich mit dem eigenen Bauhof realisieren lasse. Christian Brand, der am Ordnungsamt für die Friedhöfe zuständig ist, ergänzte, dass man alleine nicht weitergekommen sei.

Neue Urnengräber am Friedhof am Äußeren Ring

Am Friedhof am Äußeren Ring plant die Verwaltung die größten Veränderungen. Im vergangenen Jahr fanden dort 87 Bestattungen statt, 60 davon waren Urnenbestattungen. Diese Form der Bestattung wird immer beliebter, weshalb die Stadt vorrangig neue Urnenplätze schaffen will. Die ehemaligen Felder des Diakonissenfriedhofs, die östlich der Parkanlage liegen, sollen deshalb auch zu einem Urnengrabfeld werden.

"Grundgedanke war, den angrenzenden Friedwald zu erweitern, aber im Sinne eines Friedparks, nicht nur zu Friedhofszwecken", erklärte Götzendörfer. Er schlug eine luftige Anordnung vor, mit Parkbänken und Flächen, die zum Spazieren und Verweilen einladen. Auf den Grabflächen sollen Erdurnengräber entstehen, die sich unter Steinplatten befinden. Insgesamt könnten dort circa 65 neue Urnengräber entstehen. 

Weg muss auf jeden Fall barrierefrei sein

Zwischen den Feldern soll ein Weg mit Steinplatten entlang führen, die ebenerdig auf die Wiese eingelassen sind. Dieser habe laut Götzendörfer zwar keine Stufen, sei aber nicht unbedingt für Rollatoren oder Rollstühle geeignet. Die fehlende Barrierefreiheit kritisierten Caroline Kutz und Klaus Hock (beide proMAR). So etwas müsse heute von vorneherein eingeplant werden. Wenn das gewünscht sei, werde er das natürlich mit aufnehmen, so Götzendörfer.

Insgesamt rechnete er mit Kosten von rund 200.000 Euro in drei Bauabschnitten. Michael Carl (CSU) wies darauf hin, dass vor allem Urnengräber, die individuell gestaltet werden können, und Familiengräber nachgefragt werden. Da seien die Möglichkeiten auf dem neuen Friedhof fast ausgeschöpft.

Die Hanglage am Friedhof in Zimmern sorgt teilweise für Probleme. (Archivbild)
Foto: Joachim Spies | Die Hanglage am Friedhof in Zimmern sorgt teilweise für Probleme. (Archivbild)

Befestigte Wege auf dem Friedhof in Zimmern

Auch für den Friedhof in Zimmern stellte Götzendörfer Ideen vor. In dem Stadtteilfriedhof geht es vor allem darum, die Wege zu befestigen, damit die Kieselsteine bei Regen nicht die Abflüsse verstopfen. Außerdem sorgt die Lage am Hang für Probleme. Götzendörfer prognostizierte, dass der Friedhof in Zimmern auf lange Sicht eher leerer werde und schlug vor, die freiwerdenden Flächen ähnlich zu einem Park zu nutzen. Dazu sollten Bäume gepflanzt und Bänke angebracht werden.

Er schlug neben dem Pflastern der Pfade auch einen neuen Weg in der Mitte des Friedhofs vor. Um das Gefälle auszugleichen, wäre eine neue Stützmauer nötig, so Götzendörfer. Er plante außerdem mit einer neuen Treppenanlage. Das sorgte im Gremium wiederum für Unmut angesichts der fehlenden Barrierefreiheit. Insgesamt veranschlagte Götzendörfer rund 85.000 Euro für die Arbeiten in Zimmern.

Sandsteinmauer auf dem Altstadtfriedhof muss saniert werden

Auch auf den restlichen städtischen Friedhöfen gebe es einiges zu tun, erklärte Christian Brand vom Ordnungsamt. Auf dem Altstadtfriedhof müsse zum Beispiel die Sandsteinmauer saniert werden. Schon länger sei angedacht, weitere Bäume zu pflanzen. Auch wurde der unebene Weg rund um die Aussegnungshalle von einem Bürger moniert. Michael Carl (CSU) merkte an, dass die Glasscheiben am Leichenhaus abgetönt werden müssten.

Der Altstadtfriedhof in Marktheidenfeld: Die äußere und innere Sandsteinmauer muss saniert werden.
Foto: Katrin Amling | Der Altstadtfriedhof in Marktheidenfeld: Die äußere und innere Sandsteinmauer muss saniert werden.

Für den Friedhof in Altfeld soll die Planung für ein Urnengrabfeld erst in Angriff genommen werden, sobald die Aussegnungshalle fertig ist. Für Glasofen sind Sitzgelegenheiten an der Mauer geplant. In Marienbrunn soll westlich der Aussegnungshalle ein Urnengemeinschaftsfeld entstehen.

Angesichts der Diskussionen im Stadtrat verschob Bürgermeister Stamm die geplante Beschlussfassung. Auf einen Beschluss konnte sich der Rat jedoch einigen: Der Bauhof wurde beauftragt, die Bäume auf dem Altstadtfriedhof zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu pflanzen.

 
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