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Main-Spessart
ADAC-Mobilitätsexperte sagt: In Main-Spessart gibt es viel zu wenige Ladepunkte für E-Autos
Die Verfügbarkeit von Ladepunkten ist entscheidend für die Nutzung von Elektroautos, vor allem auf dem Land. Jürgen Hildebrandt erklärt, wo es Lücken gibt.
Die Ladesäulen mit insgesamt 16 Ladepunkten auf dem Firmenparkplatz von Procter & Gamble in der Hans-Wilhelm-Renkhoff-Straße in Marktheidenfeld sind öffentlich zugänglich.
Foto: Dorothea Fischer | Die Ladesäulen mit insgesamt 16 Ladepunkten auf dem Firmenparkplatz von Procter & Gamble in der Hans-Wilhelm-Renkhoff-Straße in Marktheidenfeld sind öffentlich zugänglich.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 12.08.2024 02:40 Uhr

Wer mit einem Auto mit Verbrennermotor unterwegs ist, findet landauf, landab alle paar Kilometer eine Tankstelle. Doch gibt es auch für Elektroautos (E-Autos) flächendeckend genügend Ladepunkte? Um das einschätzen zu können, müssen viele verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, sagt Jürgen Hildebrandt, Mobilitätsexperte beim ADAC Nordbayern.

Je nachdem, wie lange ein E-Auto unterwegs ist, muss es mehrmals täglich, jeden zweiten Tag oder nur einmal pro Woche aufgeladen werden. Einfluss hat unter anderem die Ladekapazität des Fahrzeugs. Zudem wird bisher in keiner Statistik erfasst, wie viele private Lademöglichkeiten es für Elektroautos gibt. Ab Juli ist die Bundesnetzagentur jedoch zumindest verpflichtet, diese Daten regelmäßig an das Verkehrsministerium zu melden.

Keine lückenlose Erfassung der Ladeinfrastruktur möglich

Hildebrandt sagt: "Man rechnet mit einem Ladepunkt je zehn Fahrzeuge." Dies sei jedoch nur ein sehr vager Richtwert. Ein Ladepunkt ist eine Steckdose oder ein fest installiertes Kabel an einer Ladesäule. Diese hat in der Regel einen oder mehrere Anschlüsse (Ladepunkte). Welche öffentlich zugänglichen Ladesäulen derzeit in Deutschland in Betrieb sind, kann auf der Internetseite der Bundesnetzagentur abgerufen werden.

Anzeige für den Anbieter Genially über den Consent-Anbieter verweigert

Diese stellt nach eigenen Angaben die Ladeeinrichtungen aller Betreiber dar, die das Anzeigeverfahren vollständig abgeschlossen und einer Veröffentlichung im Internet zugestimmt haben. Weiter heißt es: "Die Ladesäulenverordnung ermöglicht keine lückenlose Erfassung der gesamten deutschen Ladeinfrastruktur." Die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtungen in Deutschland sei daher größer als dort dargestellt.

Verhältnis in Main-Spessart liegt bei 1:26

Auch Privatunternehmen und Anbieter von mobil nutzbaren Apps stellen die Daten zur Verfügung. Dennoch: Trotz, dass die verfügbaren Lademöglichkeiten auf dem Land immer mehr werden, gibt es noch lange nicht genug, so Hildebrandts Einschätzung. In Main-Spessart sei das Verhältnis an öffentlich zugänglichen Ladepunkten momentan 1:26.

Da müsse man sich als Fahrerin oder Fahrer eine sehr genaue Ladestrategie zurechtlegen: Wie weit kann man fahren und wo kann man laden? Während an einer Tankstelle pro Minute immer gleich viel Sprit ins Auto fließt, gibt es beim Laden von Elektroautos erhebliche Unterschiede der Ladeleistung. Diese sei weniger relevant für diejenigen, die eine eigene Ladestation zu Hause oder die Möglichkeit hätten, am Arbeitsplatz zu laden. "Im öffentlichen Raum brauchen wir jedoch grundsätzlich vor allem mehr Schnellladepunkte." Diese, so Hildebrandt, müssten aber mit einer Geschwindigkeit von deutlich mehr als 50 Kilowatt pro Stunde laden.

In Lohr werden bis 2030 zusätzlich 94 Ladepunkte gebraucht

Ein guter Anhaltspunkt, was an zusätzlicher Ladeinfrastruktur geschaffen werden müsse, sei der ADAC-Projektor, so Hildebrandt. Man geht davon aus, dass bis 2025 insgesamt sechs Millionen E-Fahrzeuge in Deutschland zugelassen sind, 75 Prozent werden an privaten Stationen geladen. Dennoch werden zum Beispiel in der Lohrer Altstadt bis dorthin 24 neue Ladepunkte benötigt. Fünf Jahre später rechnet man mit 17 Millionen E-Fahrzeugen, wovon 60 Prozent privat geladen werden können. Für die Stadt Lohr (ohne Stadtteile) müssten weitere 70 Ladepunkte geschaffen werden.

In der Grafik dargestellt sind sowohl die reinen Elektroautos mit Batterie, die ohne fossilen Kraftstoff fahren, sogenannte Battery Electric Vehicle (BEV), als auch Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge (PHEV). Sie laufen mit Elektro-, aber auch mit konventionellem Verbrennungsmotor. Hildebrandt sagt jedoch, dass Hybrid-Fahrzeuge erfahrungsgemäß eher selten mit Strom betrieben werden.

 
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