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Main-Spessart
Kiellegung des neuen "Spessart"-Marine-Tankers - oder ist es die „Rhön“?
Zur Kiellegung des Schiffs fuhr eine Delegation aus Main-Spessart nach Rostock. In 18 Monaten soll das neue Tankschiff vom Stapel laufen.
Bei der Kiellegung wurden Messingschilder mit dazwischen gelegten Münzen auf ein Holzbrett genagelt. Anschließend wurde das Holzbrett unter die Stahlsektion des neuen Schiffs geschlagen.
Foto: Felix Matthies | Bei der Kiellegung wurden Messingschilder mit dazwischen gelegten Münzen auf ein Holzbrett genagelt. Anschließend wurde das Holzbrett unter die Stahlsektion des neuen Schiffs geschlagen.
Herbert Hausmann
 |  aktualisiert: 19.08.2023 03:31 Uhr

Mit Spannung haben die beiden unterfränkischen Landkreise Main-Spessart und Rhön-Grabfeld den vergangenen Dienstag verfolgt. Am 8. August 2023 fand die Kiellegung des ersten von zwei neuen Marinebetriebsstoffversorgern auf der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde statt. Sie ersetzen die jetzige "Spessart" und "Rhön" und übernehmen deren Namen. Eine siebenköpfige Delegation, angeführt von Landrätin Sabine Sitter, verfolgte die Zeremonie vor Ort. Mit der jahrhundertealten Tradition werden dem Schiff und der Besatzung allzeit gute Fahrt gewünscht.

"Einladung zur Kiellegung der neuen 'Spessart'", lautete eine Mitteilung aus dem Haus Naval Vessels Lürssen (NVL), einer Rüstungstochter der Bremer Lürssen-Werft, die die beiden neuen Tanker baut, an das Landratsamt Main-Spessart. Welches Schiff derzeit auf der Neptun Werft in Warnemünde gebaut wird, steht jedoch noch nicht endgültig fest. Mittlerweile heißt es aus Marinekreisen: Das Schiff, welches als erstes außer Dienst gestellt wird, wird durch den jetzigen Neubau ersetzt und erhält dessen Namen.

Tanker wichtig für Landes- und Bündnisverteidigung

Nach den ursprünglichen Plänen soll die "Spessart" im Jahr 2024 aus dem Militärdienst ausscheiden, ein Jahr später dann die "Rhön". Somit wohnte die Delegation aus Main-Spessart, bestehend aus Landrätin Sabine Sitter, dem ehemaligen Landrat Thomas Schiebel, Generalkonsul a.D. Dr. Wolfgang Vorwerk, Kreisrat Franz Wolf und Ehefrau Gabriele Rabanus-Wolf einer neutral gehaltenen Kiellegungsfeier bei. Auch in einer Pressemitteilung der Werft wird nicht erwähnt, ob es sich um die Kiellegung der "Spessart" oder der "Rhön" handelte. 

Zu Gast in der Werft in Rostock waren von links Landrätin Sabine Sitter, Gabriele und Franz Wolf (ehemaliger Kreisrat), Herbert Hausmann (vorne), der ehemalige Generalkonsul Dr. Wolfgang Vorwerk und der ehemalige Landrat Thomas Schiebel.
Foto: Markus Rill | Zu Gast in der Werft in Rostock waren von links Landrätin Sabine Sitter, Gabriele und Franz Wolf (ehemaliger Kreisrat), Herbert Hausmann (vorne), der ehemalige Generalkonsul Dr.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller, nach ihren Worten ein Kind der Küste und daher dem Schiffsbau eng verbunden, nahm zusammen mit Vertretern des Beschaffungsamtes, der Marine und der Werften, die Kiellegung vor. In ihrer Rede betonte sie, wie bedeutend für die Landes- und Bündnisverteidigung die Beschaffung der beiden neuen Tanker ist und dass die Marine gerne sogar noch ein drittes Schiff hätte. Als Höhepunkt der Zeremonie nagelte sie eine Münze auf ein Brett, das dann unter die Stahlsektion des Schiffs geschlagen wurde.  

18 Monate Bauzeit geplant

Nach über 40 Jahren im harten Dienst haben die aktuelle "Spessart" und "Rhön" ausgedient. Und auch aus Umweltschutzgründen müssten die Tanker schnellstmöglich ersetzt werden – denn sie haben nur eine einfache Außenhülle, was bei einem Unglück leicht zu einer Umweltkatastrophe führen kann.

Rund 18 Monate soll die Bauzeit des neuen Marinebetriebsstoffversorgers der Klasse 707 betragen. Das erste Bauteil lieferte bereits die Kulisse für die Kiellegungsfeier in der Halle 8 der Neptun Werft. Dieses Teil der ersten Sektion erhält einmal seinen Platz im Vorschiff und ist etwa 20 Meter lang und 24 Meter breit. Es hat ein Gewicht von 173 Tonnen.

Insgesamt sind die neuen "Spessart" und "Rhön" 172,40 Meter lang, 24 Meter breit, haben einen Tiefgang von 8,50 Meter und eine Verdrängung von 20.000 Tonnen. Die Stammbesatzung bleibt mit 42 Personen gleich. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von 18 Knoten (etwa 34 Stundenkilometer). Die künftigen Schiffe sind so ausgelegt, dass sie 30 Tage autark auf See bleiben und dabei 8000 Seemeilen bewältigen können.

Der Autor Herbert Hausmann ist freier Mitarbeiter der Main-Post und war als Vertreter des Freundeskreises "Spessart" ebenfalls Teil der Main-Spessart-Delegation.

 
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Kommentare
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  • Berthold Grönert
    Auch das ist wuchtig fpr unsere Sicherheit
    Guter Bericht
    Vielen Dank
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