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Main-Spessart
Der Bau der neuen Marine-Tankschiffe "Spessart" und "Rhön" hat begonnen - obwohl die Finanzierung umstritten war
Nach Recherchen von NDR, WDR und SZ hatte der Bundesrechnungshof den Neubau der schwimmenden Tankstellen prüfen wollen. Was sie nun kosten, ist nicht bekannt.
In der Meyer Werft in Papenburg hat man symbolisch mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte für die Marine-Tankschiffe 'Spessart' und 'Rhön' begonnen. 
Foto: Michael Wessels | In der Meyer Werft in Papenburg hat man symbolisch mit dem Zuschnitt der ersten Stahlplatte für die Marine-Tankschiffe "Spessart" und "Rhön" begonnen. 
Carolin Schulte
 |  aktualisiert: 15.07.2023 05:40 Uhr

Bei der Meyer Werft in Papenburg hat der Bau der beiden neuen Marine-Tankschiffe "Rhön" und "Spessart" begonnen. Die beiden bisherigen Schiffe, für die die unterfränkischen Landkreise Patenschaften übernommen haben, sind seit 1977 im Einsatz und seit längerem mit Ausnahmegenehmigungen unterwegs. Die neuen Tanker sollen 2025 in Betrieb gehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Werft.

Mit den Neubauten sorge man für "die Durchhaltefähigkeit maritimer Einsatzverbände" auf hoher See und erfülle gleichzeitig auch die aktuellen Umweltschutzstandards, wird die Präsidentin des Bundesamts für Ausrüstung, Annette Lehnigk-Emden, in der Mitteilung zitiert. 

Umweltschutzstandard ist nämlich seit 2005, dass Tankschiffe eine doppelte Außenwand haben müssen, damit bei einer Havarie kein Kraftstoff auslaufen kann. Die "Spessart" und die "Rhön" hatten das bisher nicht. 

Recherchen: Teurere Schiffe mit schlechterer Ausstattung

Die Neuanschaffung der Tanker war nicht unumstritten: Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung (SZ) im Frühjahr 2022 hatten gezeigt, dass die neuen Schiffe wohl wesentlich teurer werden würden, als zunächst angekündigt. Statt ursprünglich 568 Millionen Euro wurde ein Vertrag über 870 Millionen Euro abgeschlossen. Außerdem ergaben die Recherchen der drei Redaktionen, dass die neuen Schiffe weniger Tankkapazitäten, mehr Tiefgang und nur eine statt wie üblich zwei Antriebswellen haben sollten. 

Die Tage der Tanker 'Spessart' und 'Rhön' sind gezählt. Unser Archivbild zeigt die 'Rhön' im NATO-Verbund im Atlantik.
Foto: A9999 DB ho PIZ Marine, dpa | Die Tage der Tanker "Spessart" und "Rhön" sind gezählt. Unser Archivbild zeigt die "Rhön" im NATO-Verbund im Atlantik.

Was die Tanker nun kosten, geht aus der Pressemitteilung der Werft nicht hervor. Auf eine Anfrage dieser Redaktion zu Kosten, Antriebswellen und Fassungsvermögen hatte das zuständige Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr im Herbst keine Antworten gegeben. Aus vertragsrechtlichen Gründen oder weil die Informationen "der dienstlichen Geheimhaltung unterliegen", könne man keine Auskunft geben, teilte eine Sprecherin mit.

Main-Spessart übernimmt wieder Patenschaften

Nach Informationen des Fachmagazins "Europäische Sicherheit & Technik" werden die neuen Tankschiffe 9,5 Meter Tiefgang haben statt bisher 8,2 Meter und 12.000 statt bisher 10.400 Kubikmeter Kraftstoff fassen können. Ursprünglich sollten die Neuanschaffungen jedoch sogar 15.000 Kubikmeter aufnehmen können. 

Dass der Landkreis Main-Spessart wieder eine Patenschaft übernehmen wird, steht schon fest. Das Schwesterschiff wird ebenfalls wieder "Rhön" heißen. Und was passiert mit den ausrangierten Tankern? Nach Auskunft der Bundeswehr werden sie über das Verwertungsunternehmen des Bundes mit Sitz in Frankfurt "ausgesondert".

 
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