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Erlenbach
Erlenbacher Musikerfamilie: Wie sich "Die Lieblers" auf ihre Laurenzi-Premiere vorbereiten
Eine Kindheit voller Musik haben Felix und David Liebler erlebt. Sie spielen mit ihren Eltern Petra und Volker in der Familienband "Die Lieblers" – und 2023 zum ersten Mal auf der Laurenzi-Messe.
Die Familienband 'Die Lieblers', das sind (von links) David, Mutter Petra, Felix und Vater Volker Liebler.
Foto: Simon Kunz | Die Familienband "Die Lieblers", das sind (von links) David, Mutter Petra, Felix und Vater Volker Liebler.
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:47 Uhr

Mittagessen – in den meisten Familien kann man sich die Szene wie folgt vorstellen: Man kommt am Tisch zusammen, isst, redet. Anders im Hause Liebler in Erlenbach. Wenn die mittlerweile erwachsenen Söhne Felix und David aus der Schule mittags nach Hause kamen, war die Reihenfolge: Schuhe aus, Ranzen runter, essen und gleichzeitig Musik machen. "Vorne am Tisch wurde gegessen. In den Kaupausen auf dem Keyboard, das genau neben dem Esstisch stand, Klavier gespielt", erinnert sich Mutter Petra Liebler.

Musik. Das war nicht etwas, das in der Erlenbacher Familie bei geschlossener Zimmertüre in einer halbstündigen "Ich-übe-mein-Instrument"-Einheit vorkam. Musik war überall. Am Küchentisch, aber auch nachmittags in der Musikschule des Vaters ein Stockwerk tiefer. "Wir sind alle e weng vorbelastet, was die Musik angeht", erzählt Volker Liebler, der Gitarre und Klavier spielt.

Für die Familienband steht bald ein besonderer Auftritt an

Er selbst war lange mit der Musikgruppe "Sepp und die Steigerwälder" unterwegs, konzentrierte sich dann aber in seiner Musikschule "Liedschmiede" mehr auf das Unterrichten. Seine Frau singt und spielt Akkordeon. Und auch sie hat schon früh Bühnenerfahrung gesammelt, als sie zusammen mit ihren Schwestern Simone und Daniela als die "Oberndorfer Spessart-Lerchen" aufgetreten ist. 

Dass ihre Söhne Felix und David ebenfalls musikalisch sind, war absehbar. Der 22-jährige Felix spielt Klavier, Schlagzeug und Saxophon. Sein älterer Bruder David (25 Jahre) Bass, Kontrabass und Trompete. "Bei uns standen immer überall Instrumente herum", erzählt Felix lachend. Dass da auch mal auf der Gitarre geschaukelt und das Klavier mit dem Hammer bearbeitet wurde, blieb nicht aus.

Frühe Auftritte: Bereits beim Dorffest 2015 in Erlenbach standen Felix und David mit auf der Bühne.
Foto: Johann Greser | Frühe Auftritte: Bereits beim Dorffest 2015 in Erlenbach standen Felix und David mit auf der Bühne.

Der jetzt 22-Jährige studiert mittlerweile an der Hochschule für Musik in Weimar, David Forst- und Holzwissenschaften in Freising. Für das Interview haben sich die beiden Brüder per Videoschalte ins Erlenbacher Esszimmer dazugesellt. Denn es geht um die gemeinsame Leidenschaft: Die Familienband "Die Lieblers" und ihren baldigen ersten Auftritt auf der Laurenzi-Messe in Marktheidenfeld. 

"Die Lieblers" sind komplett: 2011 steigen die Söhne mit ein

Über ein Herbstfest bei Bekannten sind Volker und Petra Liebler 2007  wieder auf die Bühne gekommen. Zunächst als Duo, vier Jahre später stiegen die beiden Söhne mit ein. "Die Lieblers" waren komplett. "Wir haben am Anfang mehr Schlager und Volkstümliches gespielt", erinnert sich Petra Liebler. Im Laufe der Zeit wurden die Lieder moderner. Mittlerweile bezeichnen sie ihren Stil als Unterhaltungsmusik . Zu ihren Auftritten kämen sie aber nie mit einer fertigen Playlist. Egal ob Faschingssitzung, Firmenfest oder Grillabend mit Musik – "wir schauen uns immer das Publikum an und was hier passt", erklärt David.

Auftritt vor heimischer Kulisse: Die 'Lieblers' beim Weinwandertag Erlenbach 2023.
Foto: Johannes Rüppel | Auftritt vor heimischer Kulisse: Die "Lieblers" beim Weinwandertag Erlenbach 2023.

Auf der Laurenzi-Messe spielen "Die Lieblers" am Familiennachmittag am Donnerstag, 17. August, ab 14 Uhr. Sie planen sie eine Mischung aus Volkstümlichem, Oldies und Modernem. "Das geht von 'Die Hände zum Himmel' über 'Tulpen aus Amsterdam' bis zu 'Jonny B. Goode'", gibt Vater Volker einen Einblick in die Liedauswahl. Über die Anfrage, dieses Jahr in Marktheidenfeld auftreten zu können, hat sich die Familie sehr gefreut.

Der Sommer ist bei der Familienband mit Auftritten durchgetaktet. "Wir sind fast jedes Wochenende im Zug Richtung Heimat unterwegs", erzählt Felix Liebler. Viel Zeit zum gemeinsamen Üben bleibt nicht. Das macht mittlerweile jeder für sich. Als Stress empfinden die Söhne die ständige Pendelei aber nicht. Im Gegenteil: Sie freuen sich auf die Heimatbesuche. "Ich habe erst durch die Entfernung gemerkt, wie schön es ist, etwas zusammen zu machen", sagt David.  

Bühnenprogramm: Authentisch und nicht einstudiert soll es sein

Steht die Familie dann zusammen auf der Bühne, läuft Vieles spontan. "Was es bei uns nicht gibt, sind strukturelle Ansagen. Das kommt alles aus dem Bauch heraus", beschreiben die vier. Authentisch und nicht einstudiert soll es sein. Und vielleicht auch anders als erwartet. Das bringt schon die Auswahl der Instrumente mit sich: Zum Beispiel das Akkordeon der Mutter oder der Kontrabass von David, mit dem die Band jeden Auftritt akustisch beginnt. 

"Auf der Bühne läuft viel über nonverbale Kommunikation", erzählt Felix. "Wir wissen genau, wann eine Stelle kommt, an der wir aufpassen müssen, weil es da immer hakt." Genauso genüge ein Blick in die Runde der Bandmitglieder, um einem dahinplätschernden Abend mit dem richtigen Song wieder einzuheizen und in Fahrt zu bringen. Das Publikum merkt von diesen Absprachen meist wenig.

Was sich die Lieblers von ihrem Auftritt auf der Laurenzi erwarten? "Das größte Lob ist, wenn die Leute dabei sind, mitgehen und applaudieren", sagt Petra Liebler. Auf die Tische steigen wird am Familiennachmittag wohl keiner. Vielleicht machen die Vier das später selbst – privat, als Zuschauer. Denn nach ihnen spielen an diesem Abend noch die "Würzbuam" auf der Laurenzi. Und die wollen sich die Lieblers selbstverständlich anhören. 

Und dann gibt es zu später Stunde noch das traditionelle Resümee des Tages am Erlenbacher Küchentisch – bei Brotzeit und vielleicht auch ein paar Takten auf dem Keyboard. In alter Tradition. 

 
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