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Marktheidenfeld
Erlenbach in Marktheidenfeld soll wieder naturnaher gestaltet werden
Um den Erlenbach zu renaturieren, soll der Bach unter anderem auf einem Abschnitt unterhalb des Südrings verlegt werden. Das alte Bachbett dient künftig als Puffer bei Starkregen.
Der Erlenbach bei Marktheidenfeld soll auf einem Teilstück unterhalb des Südrings verlegt werden und ein natürliches Bachbett bekommen.
Foto: Katrin Amling (Archivfoto) | Der Erlenbach bei Marktheidenfeld soll auf einem Teilstück unterhalb des Südrings verlegt werden und ein natürliches Bachbett bekommen.
Katrin Amling
 |  aktualisiert: 01.10.2024 02:41 Uhr

Da der Erlenbach in Marktheidenfeld aktuell in keinem guten ökologischen Zustand ist, soll er wieder naturnaher gestaltet werden. Bereits im Februar hat der Marktheidenfelder Stadtrat über Ideen gesprochen, die das Wasserwirtschaftsamt in Aschaffenburg dazu vorschlägt. Eine davon: den Verlauf des Baches wieder natürlicher gestalten.

Denn aktuell ist der Bach eher ein Kanal, sagte der neue Umweltbeauftragte der Stadt Marktheidenfeld, Torsten Ruf. Er stellte dem Stadtrat am Donnerstagabend ein Konzept für einen Teilabschnitt südlich des Südrings vor, das das Kitzinger Planungsbüro arc.grün für eine naturnahe Gestaltung erarbeitet hat.

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Der Bach soll in diesem Abschnitt auf etwa 300 Metern ein Stück Richtung Osten verlegt werden, auf ein Grundstück, das im Besitz der Gemeinde ist. Dazu muss die Erde umgegraben und einige Bäume gefällt werden, erklärte Ruf. Eine leicht geschwungene Wiesenmulde soll vorgegeben werden, darin soll sich der Bach dann seinen neuen Verlauf aber selbst formen. Durch Stege oder Trittsteine soll der neue Gewässerabschnitt auch besser zugänglich gemacht werden und zur Umweltbildung genutzt werden. Das alte Bachbett bleibt erhalten und soll in Zukunft bei Starkregen oder Hochwasser als Puffer dienen.

Bei den Kosten gibt es noch viel Einsparpotenzial

Das Planungsbüro hat Kosten von 368.900 Euro veranschlagt. Das sei aber sehr hoch angesetzt und es gebe noch einiges an Einsparpotenzial, zum Beispiel bei der Bepflanzung, erklärte der Umweltbeauftragte. Die Kosten können voraussichtlich zu 90 Prozent gefördert werden, die Stadt muss also nur einen kleinen Teil selbst stemmen.

Zum Zeitplan erklärte Ruf, dass der Entwurf noch im bevorstehenden Winter abgeschlossen werden könnte, dann folgen der Wasserrechtsantrag, Gutachten und Ausschreibungen. Wenn alles nach Plan laufe, könnten die Arbeiten im Winter 2025/26 stattfinden.

Bei den Stadträten kamen die Vorschläge gut an. Joachim Hörnig (Freie Wähler) zeigte sich "hocherfreut, dass das Projekt endlich auf der Zielgeraden" sei. Auch Martin Harth (SPD) freute sich über das Konzept, wies aber darauf hin, dass es sich um eine relativ kleine Maßnahme handele. "Wir hätten uns durchaus mehr vorstellen können", so Harth. Auch Xena Hospes (Grüne) regte an, das Projekt als Startschuss für weitere Maßnahmen zum Schutz gegen Starkregen und Hochwasser im Stadtgebiet zu sehen.

Der Stadtrat beschloss einstimmig, die Pläne zur Renaturierung weiterzuverfolgen. Über die Umsetzung wird jedoch erst entschieden, wenn der Förderbescheid vorliegt.

 
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