
Nervosität, Eigeninitiative und eine sorgfältig ausgearbeitete Rede: Paul Jungbauer durfte bei der 17. Jugend-Prunksitzung des Fastnacht-Verband Franken e. V. auftreten. Damit feierte der 15-Jährige aus Zellingen sein Debüt in der Sendung, durch die Sitzungspräsident Fabio Walter und die aus Hundsbach stammende Moderatorin Calotta Keller gemeinsam führten. Sebastian Reich mit seiner Nilpferddame Amanda durfte dabei auch nicht fehlen. Mit der Bütt zum Thema "Berufe" und als Mitwirkender des Zellinger Fasenachtsvereins 1950 e.V. trat Jungbauer auf die Sitzungsbühne. Die Ausstrahlung folgt am Sonntag, 2. März, um 18.45 Uhr und am Rosenmontag, 3. März, um 11.39 Uhr (Wiederholung).
Nach dem Auftritt wandelte sich die Nervosität in Zufriedenheit
Die Tage vorher sei er nicht sehr aufgeregt gewesen, meint Jungbauers Mutter Katharina Steinmetz: "Am Tag der Generalprobe und der Aufzeichnung selbst hat man dann aber schon die Anspannung gemerkt". "Die Stimmung im Saal war gut und die gesamte Sitzung auf einem hohen Niveau", berichtet Vater Björn Jungbauer, der CSU-Landtagsabgeordneter ist, rückblickend auf die Jugend-Sitzung. Der Sohn der beiden erhielt große Unterstützung aus dem Publikumssaal.

Pauls Kumpels Simon, Emil und Julius, sowie Oma Ottilie und Opa Harald unterstützten ihn im Saal. Auch seine Eltern standen ihm bei, wo sie nur konnten. "Die Stimmung nach dem Auftritt war sehr gelöst. Man merkte Paul an, dass er zufrieden war und auch ein bisschen stolz – zurecht, wie ich finde", so Björn Jungbauer.
Mit Eigeninitiative und einer Menge Ideen in die Bütt geschafft
Ende November 2024 besuchte Paul Jungbauer eine Büttenrednerschulung. Dass er die Möglichkeit bekommen wird, bei der Jugend-Prunksitzung aufzutreten, wusste er damals noch nicht. Mit einer Büttenrede, die er mit Unterstützung selbst geschrieben hatte, bewarb er sich zum Casting. Seine Entscheidung, ob er die in der Schulung erarbeitete oder seine eigene nehmen sollte, begründet er ganz einfach: "Beworben hatte ich mich mit meiner Büttenrede, die meinem eigenen Stil entsprach." Zunächst hatte der 15-Jährige jedoch keine Rückmeldung bekommen.
Ende Januar, berichtet Paul Jungbauer, habe er auf Eigeninitiative beim BR angerufen. "Von da an habe ich dann auch regelmäßig Informationen bekommen." Mit der Generalprobe kam eins nach dem anderen. "Ohne Publikum fällt mir das Auftreten für gewöhnlich immer recht schwer. Das ist schon etwas ganz anderes", erzählt Jungbauer. Nach ungefähr drei Stunden Mittagspause ging es auch schon los. Das ganze Programm von vorn, diesmal jedoch mit Publikum und Aufzeichnung.
Der vorletzte Programmpunkt von "Fastnacht in Franken – jung und närrisch": Paul Jungbauer. "Für die Anspannung nicht sehr hilfreich", scherzt er, "aber es ging schon." Mit seinem Auftritt sei er vollkommen zufrieden. "Der Tusch war nicht immer passend", erzählt er – doch das Publikum sei sehr gut gelaunt gewesen.
Zuerst hatte er überlegt, mit seiner Büttenrede als Kanzlerkandidat (parteilos) aufzutreten. Angesichts der zu dem Zeitpunkt noch bevorstehenden Bundestagswahl entschied er sich jedoch dagegen. Auch im Nachhinein sei dies die bessere Entscheidung gewesen. Die Büttenrede "Berufe", die er bereits 2024 verfasst hatte, entsprach schließlich genau seinem Stil und bewährte sich dann auch. "Das Einschalten lohnt sich auf jeden Fall. Ich bin wirklich zufrieden mit dem Auftritt", motiviert Jungbauer.
Paul Jungbauer hat es gezeigt: Mit Eigeninitiative ist so einiges machbar. Anpassungsfähigkeit an aktuelle gesellschaftspolitische Themen – und paralleles Bewahren der Individualität – bewies er ebenfalls. Ohne Publikum funktioniere jedoch nichts, stellt der Nachwuchskünstler fest. Die Rückmeldung zu seinem Auftritt sei durchweg positiv gewesen. Jungbauers Fazit: "Es war ein sehr schönes Erlebnis und ich habe sehr nette Menschen kennengelernt." Dann scheint wohl alles genau richtig gelaufen zu sein!