Nicht mit überschwänglicher Freude, aber immerhin einstimmig votierten die Karlstadter Stadträte dafür, dass die Lärmschutzwand, die Karlstadt ab 2024 entlang der Bahnlinie durchziehen soll, in Grautönen gehalten sein soll. Die Alternativen wären abgestufte Grün- oder Brauntöne gewesen. Diese wurden in vorangegangenen Sitzungen vorgestellt.
Nachdem Stadtrat Benedikt Kaufmann von einer grauen Lärmschutzwand bei Würzburg berichtet hatte, regte Bürgermeister Michael Hombach sogar eine Exkursion dorthin an. Immerhin wird die Wand nach Fertigstellung Karlstadt stark dominieren. Es fanden sich allerdings nur wenige zu dem Ausflug bereit.
In der Stadtratssitzung am Donnerstag stellte Bauabteilungsleiter Marco Amrhein unter anderem eine Visualisierung vor, bei der das obere Feld der Wand transparent ist. "Das wird die Bahn aber nicht machen, weil transparente Felder den Schall nicht absorbieren." Es soll aber zumindest erreicht werden, dass gegenüber der Einmündung der Alten Bahnhofstraße transparente Felder zum Einsatz kommen.
Eigentlich sollte die Bahn mitteilen, wie groß der Absorptionsunterschied zwischen transparenten und den "normalen" Feldern ist. Diese Auskunft aber habe er der Bahn nicht entlocken können, sagte Amrhein, was Kopfschütteln unter den Räten hervorrief. Stadtrat Christian Baier schlug vor, die Wand für Photovoltaik zu nutzen. Hombach versprach, dieses Anliegen der Bahn gegenüber vorzubringen, bemerkte aber zugleich: "Wir sind nicht die Bauherren."