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Karlstadt
Bahnlinie: Karlstadt bekommt hässliche Lärmschutzwand
In drei Jahren sollen entlang der Bahnlinie die Elemente zum Schallschutz aufgestellt werden. Die Stadträte suchen nach dem geringsten Übel.
Die Visualisierung der Bahn zeigt die Lärmschutzwand  in der Karlstadter Ringstraße.
Foto: Bahn AG | Die Visualisierung der Bahn zeigt die Lärmschutzwand in der Karlstadter Ringstraße.
Karl-Heinz Haase
Karlheinz Haase
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:23 Uhr

Während beispielsweise in Retzbach die Lärmschutzwände entlang der Bahnlinie schon stehen, soll Karlstadt solche im Jahr 2024 bekommen. Im Karlstadter Bauausschuss ging es um die Farbauswahl für diese Wand.   

Die Reaktionen der Stadträte auf die Visualisierungen der Bahn reichten von "nicht schön" (Edgar Ehrenfels) bis "furchtbares Projekt" (Stefan Rümmer). Alle, die sich zu Wort meldeten, wünschten einen möglichst unauffälligen Farbton. Die Bahn stellt eine grünliche und eine bräunliche Variante zur Wahl. Die bräunliche stach aus den im Winter gemachten Fotos weniger heraus. Horst Wittstadt formulierte es so: "Ich sehe keinen Grund für eine Farbe, die für sich spricht und meint: Ich bin das Wichtigste von der Stadt."

Stadtrat Eugen Köhler fragte, ob nicht Lärmschutz direkt in Achsenhöhe nahe an den Gleisen möglich wäre. Bauabteilungsleiter Marco Amrhein winkte ab. Die Bahn habe Vorgaben für den Lärmschutz, von denen nicht abzuweichen sei. Er  musste auch die Hoffnungen von Theo Dittmaier zerstreuen, der gerne Sträucher vor der Wand pflanzen würde. Amrhein: "Das sind nicht unsere Flächen."  

Bahnlinie: Karlstadt bekommt hässliche Lärmschutzwand

Vor allem im Abschnitt entlang des Gehsteigs zwischen Alter Bahnhofstraße und Bahnhof werde die Wand stören, sagte Benedikt Kaufmann, weshalb er dort für transparente Elemente plädierte. Er habe in Würzburg auch eine grau-bläuliche Wand entdeckt und als Muster fotografiert. Transparente Elemente seien weniger schallabsorbierend als geschlossene, erklärte Amrhein. Auf Anregung von Kaufmann soll bis zur Stadtratssitzung geklärt werden, wie groß der Unterschied ist. Dann wird sich der Stadtrat entscheiden.

Neue PV-Anlage an der ICE-Strecke geplant  

Positiv positionierte sich der Bauausschuss zur geplanten Errichtung einer Photovoltaik-Anlage entlang der ICE-Strecke bei Rohrbach. Sie soll östlich der Bahnlinie auf Höhe des Aussiedlerhofs Endres auf einer Fläche von sieben Hektar entstehen. Die Maximalleistung ist mit 8000 Kilowatt angegeben. Bauherren sind Christian Endres (Rohrbach), Martin und Tanja Herrmann (Steinfeld) und Michael Stenger (Wiesthal).   

Die Stadtverwaltung bewertet den Standort als verträglich aufgrund folgender Gesichtspunkte: bereits durch die Bahn belasteter Standort, verträglich mit dem Landschaftsbild, überwiegend geringe Bonität des Ackerbodens und "Erträge aus der Region für die Region". Die Einspeisung des Stroms soll 3,5 Kilometer weiter bei Karlburg erfolgen. Die Antragsteller haben auch für das Kabel dorthin die Kosten zu tragen.

Isländer als Therapiepferde

Einverstanden sind die Räte mit der Umnutzung einer Lagerhalle in der Gambacher Löhleinstraße zu einem Stall für fünf bis sechs Isländer, die als Therapiepferde genutzt werden. Wegen der Geruchsentwicklung sind 20 Meter Abstand zur nächsten Wohnbebauung einzuhalten. Die geplanten Weideflächen werden so angepasst, dass eine Bebauung der Nachbargrundstücke weiterhin möglich ist. Im Stall sollen Strohpellets für eine möglichst geringe Geruchsbelastung verwendet werden. Ursprünglich war vorgesehen, dass auch Einstellerpferde aufgenommen werden. Das hat das Landratsamt abgelehnt.

Zum Angebotspreis von knapp 177 000 Euro vergab der Bauausschuss den Auftrag für den Asphaltdeckenbau auf der Ortsverbindungsstraße Laudenbach-Stadelhofen an die Firma Ullrichbau (Elfershausen). Gudrun Fuchs erhält für die Sanierung des Gebäudes in der Hauptstraße 63 abweichend vom Regelsatz nicht nur eine Förderung von 10 000, sondern 20 000 Euro. Der Mehraufwand für die mit der Denkmalpflege abgestimmte Nutzung des Dachgeschosses als Wohnraum sei erheblich, hieß es in der Begründung der Stadtverwaltung.

Nicht einverstanden ist der Bauausschuss mit der Errichtung einer zwei Meter hohen Einfriedung in der Straße Wurzgrund 7 in Karlstadt. Erlaubt ist ein Meter. Allen anderen Abweichungen vom Bebauungsplan wurde zugestimmt: der Bebauung als Einzelhaus (nicht Doppelhaus, wie im Bebauungsplan vorgesehen), dem Garagendach als Flachdach mit Begrünung, der 99 Zentimeter längeren Garage und zwei Überschreitungen der Baugrenze.            

 
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Kommentare
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  • K. H.
    Die Rache der Bahn: "Was, Ihr wollt Lärmschutz, und wir sollen ihn auch noch bezahlen? Nehmt das, ihr undankbares Pack, und zwar bundesweit!"
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  • M. K.
    Gabs da nicht vor kurzem einen Bauherrn in der Arnsteiner Straße, der begrünten Schallschutz aufgestellt hat? Hat man denn bei der Bahn überhaupt interveniert, um eine Bepflanzung auf deren Grund vornehmen zu können?
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