
EMS – das steht für Elektrische Muskelstimulation und soll der Stärkung und dem Aufbau der Muskeln dienen. Seit einigen Jahren gewinnt das Konzept an Zuwachs. Zurecht, findet Mauro Zamora. Auch er hat sich auf EMS spezialisiert und wird Mitte September sein Studio "Impulse" in der Luitpoldstraße 13 in Marktheidenfeld eröffnen.
Zamora will Vorurteile beseitigen
Durch den speziellen Anzug, den man beim EMS-Training trägt, sollen während der Bewegung zusätzliche Impulse an die Muskeln gesendet werden. Diese Art der Anstrengung biete zahlreiche Vorteile. So sei EMS etwa besonders gelenkschonend und zeitsparend. Nur 20 Minuten pro Woche sollen ausreichen. "Je nachdem, welche Ziele man verfolgt, ist ein anderer Vorteil wichtiger", erklärt Zamora. Für ältere Menschen stehe beispielsweise oft die Stärkung des Rückens im Vordergrund.
Zamora ist vor allem eine Sache wichtig: "Die Leute sind oft skeptisch oder ängstlich, weil mit Strom gearbeitet wird." Entgegen vieler Vorurteile handle es sich bei EMS nicht um Elektroschocks, sondern Elektroimpulse. "Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass man keine Angst haben muss. Es passiert alles nach Absprache und wird ganz individuell angepasst. Das Training ist ohne Bedenken für Jedermann gedacht, von Jung bis Alt."
Sport und Ernährung waren schon immer Thema
Der Grundstein für Zamoras Berufsweg liegt bereits in seiner Kindheit: Mit elf Jahren bekam er die Diagnose Diabetes Typ I. "Ich musste mich schon sehr früh mit meiner Ernährungsweise und Bewegung auseinandersetzen", erzählt er. Er probierte verschiedene Sportarten aus: Fußball, Handball, Kampfsport.
Später begegnete ihm im Fitnessstudio die Möglichkeit eines dualen Studiums in der Fitnessökonomie. "Das Angebot habe ich als Chance gesehen, mein Wissen zu vertiefen und zu erweitern." Zamoras erster Arbeitgeber in Eschborn betrieb ein kleines EMS-Studio. Das Konzept war zu diesem Zeitpunkt noch neu. "Ich habe mich dann sehr stark damit beschäftigt und Lizenzen erworben."
Selbstständigkeit begann schon während des Studiums
Ein Jahr nach Beginn des Studiums, eröffnete Zamora ein eigenes Studio in seinem Heimatland Mexiko, wo auch seine Familie wohnt. Das lief zunächst gut. "Ich habe Leute eingearbeitet, die dort mit den Mitgliedern trainiert haben und dann selbst von Deutschland aus organisiert", erklärt Zamora. Doch die Distanz gestaltete sich auf Dauer problematisch. Nach einem Jahr wurde das Studio geschlossen: "Ich dachte mir, wenn das in Mexiko so gut lief, wird es in Deutschland ein Leichtes."
Gesagt, getan: In seinem letzten Studienjahr verließ Zamora den Betrieb, in dem er sein bisheriges Studium absolviert hatte, und eröffnete sein erstes "Impulse"-Studio in Wertheim. Da er bereits am Ende seines Studiums stand, erhielt Zamora bei seinem Vorhaben Zuspruch und Unterstützung vonseiten der Universität. Sein persönliches Umfeld war dagegen skeptisch: "Ich wurde von allen so kritisiert. Ich solle doch erstmal mein Studium fertig machen, bevor ich mich selbstständig mache. Aber ich hatte ja nichts zu verlieren. Wenn es nicht geklappt hätte, hätte ich mir einfach einen neuen Arbeitgeber gesucht."

Andere EMS-Betreiber stellen kein Problem dar
Drei Jahre nach Eröffnung in Wertheim laufen jetzt die Vorbereitungen für das zweite Studio. "Marktheidenfeld gefällt mir persönlich sehr", sagt Zamora. Auch im Rahmen der Marktanalyse sei die Stadt ansprechend. Und dass es eine Straße weiter bereits eine EMS-Lounge gebe, sei völlig unproblematisch: "EMS-Studios gibt es mittlerweile überall, und davon nicht nur eins", sagt er. "Die Obergrenze eines Studios liegt bei 150 bis 200 Mitgliedern. Marktheidenfeld hat ungefähr 10.000 Einwohner. Wir sind vielleicht Mitbewerber, aber ich würde das gar nicht so eng sehen." Zudem kenne Zamora den Betreiber bereits, da dieser ebenfalls in Wertheim ein Studio leite.