1078,8 Kilogramm Kokain sollen drei Männer nach Unterfranken geschmuggelt haben. Am Montagmorgen beginnt der Prozess am Landgericht Aschaffenburg gegen die 23, 26, und 45 Jahre alten Angeklagten. Der bislang größte Kokainfund in Bayern gelang den Ermittlerinnen und Ermittlern im Juni des vergangenen Jahres.
Nachforschungen hatten damals darauf hingedeutet, dass im Hamburger Hafen ein Container eintreffen werde, in dem zwischen Medizinprodukten auch Kokain aus Südamerika nach Deutschland geschmuggelt werden sollte. Das Ziel des Containers: eine Firma im hessischen Friedberg. Doch bis dahin gelangten die über 40 Drogenpakete nicht. Ermittlerinnen und Ermittler holten die Drogen in Aschaffenburg heimlich aus dem Container, als der vom Zug auf einen Lkw verladen wurde.
Die hessische Firma ist nach bisherigen Erkenntnissen in den Schmuggel rund um die Transfusionsbeutel nicht verstrickt. Die Angeschuldigten und weitere bisher ungekannte Helfer sollen sich der Anklageschrift zufolge in der Nähe der Firma aufgehalten haben, um die Örtlichkeit auszukundschaften. Als die Angeklagten die illegale Ware aus dem Container entnehmen wollten, erwartete die Polizei die Männer bereits. Seither sitzen sie in Untersuchungshaft.
Suche nach etwaigen Komplizen läuft noch
Mehrere Spezialeinheiten der Polizei aus Hessen und Bayern unterstützen bei dem fünftägigen Einsatz die Zollfahnder und die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg im Kampf gegen die international organisierte Drogenkriminalität. Sie schätzen den Straßenverkaufswert der Schmuggelware auf knapp 109 Millionen Euro. Die Männer werden der Anklageschrift zufolge beschuldigt, "gemeinschaftlich unerlaubt mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge Handel getrieben zu haben." Die Suche nach den Hinterleuten läuft indes international weiter.
Drei Verhandlungstage vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Aschaffenburg sind angesetzt. Mit einem Urteil ist Anfang Februar zu rechnen.