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Kredenbach
"Ein Stück Geschichte zurückgeben": In Kredenbach wurde ein Gedenkstein für zwei abgestürzte Soldaten aufgestellt
Heimatforscher Kurt Schüll hat viele Archive durchforstet, nun wurde sein Wunsch erfüllt: Ein Gedenkstein erinnert an zwei Soldaten, die 1941 bei Kredenbach verunglückten.
Ein Gedenkstein wurde in Kredenbach für zwei abgestürzte Soldaten aufgestellt und eingeweiht.
Foto: Erich Rothaug | Ein Gedenkstein wurde in Kredenbach für zwei abgestürzte Soldaten aufgestellt und eingeweiht.
Susanne Feistle
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:25 Uhr

Schon lange recherchiert der Heimatforscher Kurt Schüll aus Marktheidenfeld über Flugzeugabstürze im Raum Marktheidenfeld. Jetzt wurde ihm ein großes Anliegen erfüllt und in Kredenbach ein Gedenkstein für zwei am 3. September 1941 abgestürzte Soldaten aufgestellt und eingeweiht.

Die beiden Soldaten waren in Wertheim stationiert und lernten dort das Fliegerhandwerk. Ihre berufliche Laufbahn begann mit 20 Jahren, beide hatten den Dienstgrad Gefreite. Bei ihren Übungsflügen lernten sie das Abwerfen von Betonbomben. Ziel waren auf den Feldern aufgestellte Scheiben.

Ein Motorschaden beendete am Unglückstag die Übungsflüge mit einem Sturzkampfflieger Ju 87 und die beiden Soldaten stürzten auf einer Wiese bei Kredenbach beim Versuch einer Notlandung mit dem Flugzeug ab. Laut Heimatforscher Schüll gibt es keinen Zweifel daran, dass die Soldaten noch mit aller Kraft noch versuchten, weit weg von den Dörfern zu kommen, um keine anderen Menschen zu gefährden.

Der 20-jährige Bordfunker Günter Rieth aus Oberhambach starb noch an der Unfallstelle. Der Flugzeugführer Kurt Wilhelm Brandt aus Hamburg-Wandsbeck war 22 Jahre alt und starb in der folgenden Nacht im Reservelazarett II in Würzburg.

Schüll hat viele Archive durchforstet

Schüll hat viele Archive durchforstet und auch Zeitzeugen befragt. "Unter anderem konnte er mit unserem ältesten Ortsbürger und Augenzeuge, Adolf Roos, Jahrgang 1928, sprechen und die Flächen gemeinsam begehen", erzählt der Esselbacher Bürgermeister Richard Roos. Der Stein wurde von Kurt Schüll ausgesucht, von der Gemeinde aus dem Gemeindewald zur Verfügung gestellt, aufgestellt und befestigt.

Bei der Einweihung wirkten die Reservisten aus Karbach mit, die mit Fahne und einer Abordnung Spalier standen. Eine Abordnung der Esselbacher Blasmusik spielte einen Choral und das Lied "Ich hatte einen Kameraden".

Pfarrer Alexander Eckert weihte den Gedenkstein ein. Er betonte, dass gerade in der heutigen Zeit dieser Stein eine Mahnung an uns alle sein soll, was Krieg bedeutet, angesichts des Todes der beiden jungen Männer an dieser Stelle. Der Bürgermeister erinnerte an den derzeitigen Krieg mitten in Europa und was es heißt, wenn 20-jährige Männer ihr Leben verlieren.

Kurt Schüll, der fast zwei Jahre lang über diesen Absturz recherchiert hatte, ist es wichtig, dass dieser nicht in Vergessenheit gerät. Er möchte der Gemeinde damit ein Stück Geschichte zurückzugeben.

 
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