
Der Skaterplatz in Gemünden musste der neuen Mainbrücke weichen. Über den Basketballplatz an der Lindenwiese gibt es jede Menge Beschwerden. Wo soll die Gemündener Jugend also hin? Die einzige Gemündener Stadträtin, Monika Poracky (SPD), brachte das Thema am Montag im Stadtrat erneut zur Sprache. Ob ein neuer Skaterplatz nicht auf dem ehemaligen Kläranlagengelände am Main entstehen könnte? Und da könnte man doch den Basketballplatz hinverlegen?
Auch Stadtratskollege Matthias Risser (CSU) fände eine Konzentration von Freizeitanlagen für die Jugend dort gut. "Es geht um die Weiterentwicklung der Stadt", befand er. Der Basketballplatz könnte stattdessen für neue Wohnmobilstellplätze genutzt werden. Miro Blaic (FW/FB) brachte als Alternative für den Skaterplatz auf dem innenstadtnahen Kläranlagengelände den Platz am Josefshaus, wo früher das Fischerfest stattfand, ins Gespräch.

Bürgermeister Jürgen Lippert sagte zu, die Anregung mit dem Kläranlagengelände zu überprüfen. Er fürchtet jedoch, dass es sich auch dort jemand gestört fühlen könnte. Und es gebe auch andere Ideen, was man aus dem gut gelegenen Gelände der 2014 abgerissenen Kläranlage machen könnte. So war es schon einmal als Standort für den im Moment verwaisten Imbiss an der Mainlände im Gespräch. Von Wohnmobilstellplätzen auf dem Basketballplatz hingegen hält der Bürgermeister wenig. Auf dem Festplatz Lindenwiese gebe es noch genug Platz, wenn es weiteren Bedarf für Wohnmobile geben sollte. Auf dem Basketballplatz könnte er sich künftig eher eine Eisbahn vorstellen, wie es etwa 2006 schon einmal der Fall war.
Ein Skaterplatz auf dem ehemaligen Kläranlagengelände wird schwierig
Eine neue Nutzung des Kläranlagengeländes wird jedoch nicht so einfach, sagte auf Anfrage Henry Bürgermeister, technischer Leiter des Kommunalunternehmens Stadtwerke (KU). "Das Grundstück unterliegt weiterhin einer technischen Nutzung." Früher ist das Gemündener Abwasser dort in der Kläranlage zusammengelaufen, und auch heute noch läuft ein großer Teil des Abwassers aus Gemünden und aus den rechtsmainischen Ortsteilen außer Langenprozelten, Adelsberg und Wernfeld, ja sogar das Rienecker Abwasser auf das Gelände.
Nach dem Abriss der alten und mit dem Bau der neuen Kläranlage zwischen der Klingenmühle und Kleinwernfeld entstand auf dem Gelände das "Pumpwerk Kernstadt", das das dort zusammenlaufende Abwasser weiter zur neuen Kläranlage pumpt. Außerdem existiert dort ein Hochwasserpumpwerk und ein Regenüberlaufbecken, sodass das KU mindestens einmal wöchentlich zu Wartungs- oder Reinigungsarbeiten auf das Grundstück muss.
Ein Teil des Grundstücks ließe sich laut Bürgermeister vielleicht umwidmen, allerdings wären dann Umbauarbeiten erforderlich. "Man muss sich da einig werden, wie viel Geld man in die Hand nehmen will."