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GEMÜNDEN
Alte Kläranlage ist abgerissen
Kläranlagen-Ruine: Ingenieur Mathias Breitenbach (links) mit KU-Vorstand Hans Schneider.
Foto: Björn Kohlhepp | Kläranlagen-Ruine: Ingenieur Mathias Breitenbach (links) mit KU-Vorstand Hans Schneider.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 23.12.2015 11:37 Uhr

Das war's für die alte Gemündener Kläranlage. Vom rund sechs Meter hohen gemauerten Teil der Anlage über der Erde, der sogenannten Tropfkörperanlage, steht nicht mehr viel. Die Lavasteine in dem zylindrischen Bau, über die bis 2006 das zuvor im Rechen und Sandfang vorgereinigte Abwasser getropft wurde, sind schon abtransportiert. Die Technik war heillos veraltet, erklärt Holger Brüssow vom Kommunalunternehmen Stadtwerke (KU). Die Anlage konnte Stickstoff und Phosphor nicht herausfiltern. Heutzutage werde Sauerstoff in eine Kläranlage geblasen, es gibt Online-Messungen.

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Die Abbruchkosten belaufen sich laut KU auf rund 100 000 Euro. Eine solche „Schreiber-Kläranlage“ wie diese gab es im Stadtgebiet auch in Wernfeld, Langenprozelten und Hofstetten. Seit 2006 hat die Stadt ihre neue zentrale Kläranlage auf der linken Mainseite. Der betonierte Unterbau der alten Gemündener Kläranlage ist laut Mathias Breitenbach vom Ingenieurbüro Jung (Kleinostheim) über 15 Meter tief, der Betontrichter „nachweislich dicht“.

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Allerdings hätte man, um den leicht mit Schwermetallen belasteten Damm um die Kläranlage dort hinein füllen zu können, wie ursprünglich vorgesehen, auch in Zukunft immer nachweisen müssen, dass der Trichter dicht ist. Hier seien die Behörden „stur“ gewesen, so Breitenbach. „Diese Fläche hätte man sicherlich anderweitig nutzen können“, meint Brüssow. Allerdings sei sie eben Überschwemmungsgebiet und liege rund zwei Meter unter dem 100-jährlichen Hochwasser. Das und der stehenbleibende Damm mache sie ungeeignet für Monis Biergarten, hinzu kommt noch der Lärm durch die vorbeifahrenden Züge. Das Gelände liegt jenseits der Altstadt, direkt am Bahndamm.

Der alte über zehn Meter tiefe Schlammbehälter neben der Tropfkörperanlage ist schon verfüllt. Oben in dem Absetzbecken steht noch Grundwasser, das sich immer auf Höhe des Mainpegels gehalten, also von unten hereingedrückt habe.

Auf alten Bildern, so Brüssow, sehe man noch, dass die Fläche, auf der die Kläranlage stand, früher Wasser war. Das auf dem Gelände befindliche neue Pumpwerk mit seinen wasserdichten Türen jedoch ist hochwassersicher, wie Brüssow demonstriert.

 
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