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Arnstein
Ins ehemalige Brauerinternat in Arnstein kommen wieder Geflüchtete, aber diesmal weniger
Das Gebäude ist inzwischen in Privatbesitz und die Mehrbettzimmer wurden in Appartements umgewandelt. Stadträte übten Kritik an Vorgehensweise der Regierung.
Das ehemalige Brauerinternat in Arnstein: Schon ab 2015/16 waren hier Geflüchtete untergebracht.
Foto: Günter Roth (Archivfoto) | Das ehemalige Brauerinternat in Arnstein: Schon ab 2015/16 waren hier Geflüchtete untergebracht.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 06.10.2024 02:34 Uhr

Was eigentlich in Arnstein schon seit längerem die Spatzen von den Dächern pfeifen, wurde in der jüngsten Stadtratssitzung von Bürgermeister Franz-Josef Sauer offiziell bestätigt. Bis Ende diesen Jahres sollen bis zu 75 Personen in dem Gebäude des ehemaligen Brauerinternats untergebracht werden. Anders als bei der früheren Belegung werden die Menschen nicht in Mehrbettzimmern, sondern in Appartements für bis zu drei Personen untergebracht.

Deren Nationalität setzt sich im Wesentlichen aus den in der Anker-Einrichtung Geldersheim aufgenommenen zusammen: Armenien, Algerien, Afghanistan, Somalia, Syrien und Elfenbeinküste. Allerdings sollen es nur Menschen mit guter Bleibeperspektive sein. Die Wohnungssituation sei aufgrund der kleineren Wohngemeinschaften entspannter und homogener als beim ersten Mal, teilte Lothar Menzel, der Arbeitsbereichsleiter an der Regierung von Unterfranken, mit.

Verwaltungskraft ist als Ansprechpartner vor Ort

Die Bewohner bleiben in der Gemeinschaftsunterkunft grundsätzlich bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens und versorgen sich dort selbst. Die Kinder gehen in den Kindergarten, soweit dort Platz ist und sind schulpflichtig. Die Erwachsenen machen Sprach- und Integrationskurse.

Betreut wird die Unterkunft durch Mitarbeiter des Sachgebiets "Flüchtlingsunterbringung und Integration". Das Verwaltungsteam im östlichen Landkreis Main-Spessart besteht aus drei Mitarbeitern. Im Gebäude wird ein Arbeitsplatz eingerichtet und eine Verwaltungskraft wird arbeitstäglich von 7.30 bis 16.30 Uhr vor Ort als Ansprechpartner für die Bewohner, die Kommune und Anwohner zur Verfügung stehen.

Auf kritische Fragen seitens des Stadtratskollegiums betonte Bürgermeister Sauer, dass das Gebäude des ehemaligen Brauerinternats in Privatbesitz sei, vom Inhaber umgebaut wurde und vermietet. Die Stadt Arnstein habe hierzu kein Mitspracherecht. Dennoch kritisierten die Stadtratsmitglieder Martin Fischer und Johannes Keidel die Vorgehensweise der Regierung von Unterfranken sowie die ihrer Ansicht nach mangelhafte Entwässerung der Außenanlagen.

Das Gebäude wurde 1953 als Land- und Hauswirtschaftsschule zwischen Schützenbergstraße und Am Zehnthäusl erbaut, dann ab 1973 über 40 Jahre lang als Brauerinternat genutzt und diente zuletzt für knapp ein Jahr zahlreichen Flüchtlingen und Asylsuchenden als Unterkunft. Es war bis vor kurzem im Besitz des Landkreises. 2019 hatte auch die Stadt Arnstein erwogen, das Anwesen selbst zu erwerben.

 
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