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Arnstein
Das Brauerinternat in Arnstein wieder mit Leben füllen?
Das ehemalige Brauerinternat am Zehnthäusel soll zu einer Wohnanlage umgebaut werden. Der Stadtrat vermisste aber einen Plan für die Parkplätze.
Foto: Günter Roth | Das ehemalige Brauerinternat am Zehnthäusel soll zu einer Wohnanlage umgebaut werden. Der Stadtrat vermisste aber einen Plan für die Parkplätze.
Günter Roth
 |  aktualisiert: 12.09.2021 03:01 Uhr

Erstmal kein grünes Licht gab es im Arnsteiner Stadtrat für den Bauantrag zur Nutzungsänderung und Sanierung des ehemaligen Brauerinternats. Die Eigentümer wollen dort in der Schützenbergstraße das Gebäude mit 27 Wohneinheiten umbauen. Allerdings gab es zuvor keinerlei Gespräche mit Nachbarn, weswegen auch keinerlei Anwohnerunterschriften vorliegen, und es wurde auch kein zufriedenstellender Parkplatzplan erstellt. Deshalb beschlossen die Stadtratsmitglieder, das Vorhaben zunächst abzulehnen, bis die geforderten Informationen vorliegen.

Jahrelang war das Anwesen am Arnsteiner Zehnthäusel im Besitz des Landkreises und diente ab 1973 als Internatsunterkunft für Auszubildende im Brauereiwesen an der Berufsschule Main-Spessart in Karlstadt. Zuvor waren dort Landwirtschaftsschüler untergebracht. 2014 mussten die Schüler wegen mangelhafter Trinkwasserinstallation ausziehen. Während der Flüchtlingswelle 2015 diente die Anlage für knapp ein Jahr als Notunterkunft für asylsuchende Flüchtlinge. Die Trinkwasserinstallation wurde dezentral organisiert.

Anfang Oktober 2018 verkaufte der Landkreis das Anwesen in Abstimmung mit der Stadt Arnstein unter der Prämisse einer Wohnnutzung. Ende Oktober erfuhr die Öffentlichkeit dann, dass die Käuferin, die Arnsteiner Firma Formica, auf dem rund 3500 Quadratmeter großen Grundstück seniorengerechtes betreutes Wohnen und kleine möblierte Single-Zimmer, aber auch größere Wohneinheiten für Familien plane.

Während der jüngsten Stadtratssitzung bezweifelte Stadtratsmitglied Martin Fischer, dass die vorhandenen Flächen für die nötigen Parkplätze ausreichen würden und die Investoren stattdessen eine finanzielle Ablösung im Auge hätten. Außerdem befremdete ihn, dass niemand bisher Kontakt mit den direkten Nachbarn aufgenommen habe. "Keiner weiß, was da genau geplant ist", so Fischer. Sein Kollege Joachim Sauer warnte vor einem möglichen Parkchaos, und Jürgen Meinhardt sprach von einer Gefährdung, wenn die sowieso schmale Straße zum stark besuchten Schulgelände blockiert sei und in Notfällen kein Durchkommen sei.

Diesen Meinungen schloss sich das Gremium an und stellte den Bauantrag zunächst zurück, bis zufriedenstellende Angaben vorlägen.

Ohne Probleme wurden weitere Bauanträge verabschiedet. In der Retzstadter Straße von Binsfeld wird ein Einfamilienwohnhaus mit Doppelgarage errichtet. Dazu musste der Stadtrat eine Reihe von Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans aussprechen. In der Schlesier Straße von Arnstein wird eine Trafostation zu einem Einfamilienhaus umgebaut.

 
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