Gleich dreimal hat es innerhalb kürzester Zeit Ende Juli in den Wäldern zwischen den Gemeinden Zellingen, Duttenbrunn, Stadelhofen und Mühlbach gebrannt. Das erste Feuer war am 19. Juli auf einer Fläche von knapp 200 Quadratmetern Wald zwischen Mühlbach und Stadelhofen ausgebrochen. Ein größerer Waldbrand konnte nur aufgrund der frühzeitigen Entdeckung durch die Leiterin des Forstreviers in Karlstadt, Claudia Stiglbrunner, verhindert werden. Am Tag darauf waren die Feuerwehren dann zu gleich zwei Bränden in den Wäldern zwischen Zellingen und Duttenbrunn und nahe Stadelhofen gerufen worden.
Eine Brandursache konnten die Einsatzkräfte vor Ort jedoch in keinem der drei Fälle feststellen. "Wir sind perplex", sagte Claudia Stiglbrunner damals im Gespräch mit dieser Redaktion. Auch Kreisbrandinspektor Stephan Brust zeigte sich angesichts der Brandursache ratlos. "Der Baum, der gebrannt hat, war im Schatten", äußerte er sich gegenüber dieser Redaktion.
Polizei Karlstadt übernahm Ermittlungen - und überprüfte verdächtige Person
Ob es einen Zusammenhang zwischen den Bränden gibt und diese möglicherweise mit Absicht gelegt worden sein könnten, war anschließend Gegenstand der Ermittlungen der Polizei Karlstadt. Da es sich in allen drei Fällen lediglich um verhältnismäßig kleine Brände gehandelt habe, von denen weder bewohnte Gebäude, Verkehrseinrichtungen oder ein großer Sachwert betroffen gewesen seien, könne man zwar strafrechtlich gesehen nicht von Brandstiftung sprechen, dennoch habe man Hinweise auf eine möglicherweise mutwillige Beteiligung überprüft, bestätigt Thomas Miebach, Leiter der Polizeiinspektion Karlstadt, auf Nachfrage dieser Redaktion.
"Natürlich horcht man da erst einmal auf", sagt er. So habe man unter anderem das Glutbild der Brände verglichen und eine Person überprüft, die in der Nähe einer der Brandstellen bei Stadelhofen gesehen wurde. Diese Spur habe jedoch zu keinem Ergebnis geführt. Auch die Brandursache sei weiterhin unklar. Man habe vor Ort keine Scherben oder Hinweise wie Feuerzeuge oder Brandbeschleuniger gefunden, die darauf hinweisen, dass die Feuer absichtlich gelegt worden sein könnten. "Wir haben momentan keine weiteren Hinweise, die sich darauf verdichten, dass die Brände mutwillig angezündet wurden", sagt Miebach, "aber es lässt sich nicht erklären".
Polizei bittet um Hinweise auf riskantes Verhalten
Vorerst seien die Ermittlungen damit abgeschlossen. Die Brände würden nun der Staatsanwaltschaft gemeldet, die dann darüber entscheidet, ob die Polizei Karlstadt die Untersuchungen erneut aufnehmen wird. "Momentan sieht es aber nicht danach aus, als gäbe es noch einen brauchbaren Ermittlungsansatz", sagt Miebach.
Generell beobachte man solche Brandgeschehen in der Region jedoch mit Sorge. "Durch die extreme Hitze und die fortschreitende Dürre sind wir von der Entzündlichkeit her auf dem obersten Grad", warnt Miebach, "alles ist brandgefährlich". Im Sinne der Gefahrenabwehr ruft er deshalb dazu auf, keine Zigaretten und Glasflaschen in der Natur liegen zu lassen oder dort zu grillen. Wer riskantes Verhalten beobachtet, zum Beispiel das Grillen in Wald und Wiesen, könne sich zudem gerne mit Hinweisen an die Polizei wenden.
...ein Kürzel für Stadel-(hofen) und (Dutten) -brunn 😉😁