
Urspringens Bürgermeister Volker Hemrich klingt am Telefon ein wenig geknickt: "Die Freude war bei allen groß, als wir gesehen haben, wie viele Menschen sich an dem Dorfladen beteiligen wollen." 97 000 Euro waren an Einlagen für das Projekt zusammengekommen – weit mehr, als notwendig gewesen wäre. Trotzdem wird es in Urspringen so schnell keinen Dorfladen geben: Mitte November informierte Hemrich, dass das Projekt nicht mehr durchführbar sei. Die Umbaukosten für das Gebäude waren seit der ersten Planung enorm gestiegen – und statt der erwarteten Förderung von 67 Prozent wurden nur 40 Prozent bewilligt.
"Es wäre fahrlässig gewesen, wenn wir trotzdem weitergemacht hätten", sagt Hemrich. Er und seine Verwaltung sind nun damit beschäftigt, alles wieder rückgängig zu machen, was bisher für den Dorfladen unternommen wurde. Zum Beispiel wurden bereits Möbel für die Ladeneinrichtung und eine Gefriertruhe aus einer Insolvenzmasse gekauft. Diese Sachen werde man jetzt weiterverkaufen, so Hemrich. "Es gibt auch schon Interessenten."
Was passiert mit dem Geld der Vereine?
Drei Ortsvereine, die Feuerwehr, die Grasshopper und der TSV Urspringen, hatten sich als Gründungsgesellschafter zur Verfügung gestellt und eine Einlage von insgesamt 2000 Euro geleistet. Ob die Vereine ihr Geld zurückbekommen, steht noch nicht fest. Darüber werde in der nächsten Gemeinderatssitzung gesprochen, so Hemrich. Grundsätzlich bestehe die Unternehmensgesellschaft noch, und die Rückabwicklung werde möglicherweise ein wenig Geld kosten.
Von den 360 Anteilseignern habe man noch kein Geld abgebucht. "Da bin ich jetzt wirklich froh, dass wir das nicht früher gemacht haben", sagt Hemrich.
Und dann ist da noch das Honorar für den Dorfladen-Berater Volker Hahn. Die Verwaltung stelle gerade einen Antrag an das Amt für Ländliche Entwicklung, das das Honorar übernehmen soll. Ist Hemrich mit Hahns Beratung zufrieden? Der Bürgermeister zögert. "Ich hatte mir das alles etwas anders vorgestellt", sagt er dann.
Ganz verabschiedet hat er sich noch nicht vom Dorfladen: "Wenn jemand eine Idee hat, oder eine Immobilie, sind wir offen", sagt Hemrich.
Aber eins muss ich widersprechen, die gestiegenen Baumaterialien kann keiner vorsehen. Erlebe es selber im Handwerk, dass die Firmen max. 2-4 Wochen das Angebot halten können, ansonsten gehen sie ein zu hohes Risiko ein.
Sie kosten viel Geld und warum die Preise zur Instandsetzung so steigen und
wieviel Geld man als Fördermittel bekommt , hätte man sicherlich vorher klären können .
Für was bezahlt man Fachberater , wenn man die Arbeit und dich Verantwortung doch selber tragen muß ?