
Erstmals thematisierte Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert in der Reihe der Bürgerversammlungen in Aschenroth auch das Thema "P43 Fulda-Main-Leitung". Die überraschende und kurzfristige Verlegung der Vorzugstrasse der 380-Kilovolt Wechselstromleitung, weg von der A7 in den Bereich des Landkreises Main-Spessart tangiert auch den Gemündener Ortsteil Aschenroth.
Der neue 1000 Meter breite Plankorridor für die auf hohen Masten geführte Stromleitung quert in unmittelbarer Nähe zwischen dem ehemaligen Steinbruch und der Abzweigung der Straße nach Weickersgrüben die Staatsstraße 2434 im Bereich der Gasleitung, zeigte Lippert auf einer Folie. Dort verläuft sie dann über den Jahrberg hinweg entlang aller vier Ortsteile von Karsbach Richtung Gössenheim.
Lippert: Neue Stromtrassen sollten umweltverträglichsten und kürzest möglichen Weg verfolgen
"Im aktuell laufenden Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung kann jeder Bürger Gründe benennen, die gegen die Trassenführung sprechen", erklärte Lippert auf die Frage aus der Runde "was man denn noch dagegen unternehmen kann". Falls es neue stichhaltige Gründe gebe, könne man zeitnah ferner die Stadt Gemünden darüber informieren.
Zweifellos sei ein Ausbau des Stromnetzes und der Übertragungskapazitäten notwendig, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Jedoch sollten die neuen Stromtrassen den umweltverträglichsten und kürzest möglichen Weg verfolgen. Sowohl die Stadt Gemünden, als auch der kommunal getragene Verein "MSP-Link" werden nun unter juristischer Beratung klären lassen, weshalb und ob das schon vorher bekannte Trinkwasserschutzgebiet bei Bad Brückenau einen ausreichenden Grund für die Aktivierung der deutlich längeren und kostenintensiveren Ausweichstrecke darstellt.