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Main-Spessart
Die Sprecher des Jugendkreistags Main-Spessart: Was wünschen sich diese 3 Nachwuchspolitiker für ihre Heimat?
Von Treffpunkten für Jugendliche bis zu Maßnahmen gegen Vandalismus: Wir stellen vor, wer künftig die Jugend in Main-Spessart repräsentiert und was ihnen am Herzen liegt.
Die drei Sprecherinnen und Sprecher des neuen Jugendkreistages (von links): Leticia Pfenning, Resul Zorlu und Annalena Mohr
Foto: Corbinian Wildmeister | Die drei Sprecherinnen und Sprecher des neuen Jugendkreistages (von links): Leticia Pfenning, Resul Zorlu und Annalena Mohr
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 15.02.2024 16:15 Uhr

Der neue Main-Spessarter Jugendkreistag hatte vergangene Woche seine erste Sitzung in Karlstadt. Schülerinnen und Schüler beraten dort künftig zweimal im Jahr über Themen, die Jugendliche im Landkreis umtreiben. Zwei Sprecherinnen und ein Sprecher vertreten das Gremium. Wir stellen die Nachwuchspolitiker und ihre Ideen für Veränderungen in Main-Spessart vor.

1. Annalena Mohr: Mehr Orte für die Jugend

Annalena Mohr ist 14 Jahre alt und kommt aus dem Triefensteiner Ortsteil Trennfeld. Die Neuntklässlerin besucht die Staatliche Realschule in Marktheidenfeld und wünscht sich "mehr Anlaufstellen für die Jugend" wie Jugendzentren. Gerade in kleinen Orten gebe es nicht viel, wo man sich mit Freundinnen und Freunden treffen könne. Auch fehlen ihr Möglichkeiten für Jugendliche, um gemeinsam zu feiern. 

Annalena interessiert sich sehr für Politik und belegt deswegen auch ein entsprechendes Wahlfach in der Schule. "Es ist spannend, die Meinung von anderen zu hören und ich finde es toll, dass wir hier etwas erreichen können", sagte sie nach der ersten Sitzung des Jugendkreistages. Ihr gefalle an dem Projekt, dass "alles so realistisch" sei. Was sie sonst politisch bewegt? In unserer Gesellschaft brauche es mehr Akzeptanz für Leute, die aus anderen Ländern kommen, findet Annalena. Es wäre daher zum Beispiel gut, wenn es Anlaufstellen gebe für Menschen mit einer anderen Hautfarbe, die sich in der Schule gemobbt fühlen.

2. Resul Zorlu: Gegen Vandalismus und für bessere Kommunikation

Resul Zorlu besucht die M10 an der Konrad-von-Querfurt-Mittelschule in Karlstadt. Vor einigen Monaten wurde der 16-Jährige zum Landkreisschülersprecher der Mittelschulen gewählt. Sein Schuldirektor habe ihn angesprochen, dass der Jugendkreistag eine gute Gelegenheit für ihn sein könne, "seine Ideen und seinen Einfallsreichtum" einzubringen. Ihn motiviere, dass ihm im Jugendkreistag zugehört werde und man dort gemeinsam etwas bewegen könne. 

Was Karlstadt brauche, sei "mehr Gemeinsamkeit", meint Resul. Oft erlebe er in der Kreisstadt Konflikte mit, sowohl unter Jugendlichen als auch unter Erwachsenen. Deshalb ist aus seiner Sicht bessere Kommunikation nötig. Vandalismus an Bahnautomaten oder rassistische Schmierereien sind ihm ein Dorn im Auge. "Ich finde es nicht in Ordnung, wenn ich aufs Klo gehe in der Schule und dann steht da ein Hakenkreuz an der Wand." Er wünscht sich, dass mehr getan wird, um so etwas zu verfolgen beziehungsweise zu verhindern. 

Er informiere sich auch viel über das politische Geschehen in der Türkei, wo seine Familie herkomme, berichtet Resul. Dort gebe es "großen Hass zwischen Türken und Kurden", angefacht durch den Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Er selbst sei türkischer Kurde und dadurch unmittelbar von dieser Situation betroffen.

3. Leticia Pfenning: Eine bessere Busverbindung am Wochenende

Leticia Pfenning aus Homburg geht in die elfte Klasse am Balthasar-Neumann-Gymnasium in Marktheidenfeld. Der Schülersprecherin ist eine bessere Busanbindung der Dörfer außerhalb von Marktheidenfeld wichtig. Gerade am Wochenende sitze man als Jugendlicher in seinem Ort fest. Auch für Rufbusse brauche es eine Mindestanzahl an Mitfahrenden. Alleine könne man diese nicht benutzen. "Wir möchten uns ohne Abhängigkeit von unseren Eltern bewegen und wären gerne ein bisschen selbstständiger", sagt sie.

Welche Themen sie in künftigen Sitzungen des Jugendkreistags einbringen wird, müsse sie erstmal mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern besprechen. Generell sei ihr wichtig, dass auch junge Menschen Stimmen haben. "Deshalb dachte ich: Ich mache das jetzt einfach mal." Am Herzen liegen ihr zudem "Gerechtigkeit und Akzeptanz".

 
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