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Wernfeld
Die neue Schwarze Brücke in Wernfeld soll 11,8 Millionen kosten: Deutsche Bahn diktiert Zeitplan
Während des Neubaus soll der Verkehr über eine zweispurige Behelfsbrücke führen. Als Neuerungen wird es Ampeln, Linksabbiegespuren und einen kombinierten Fuß-/Radweg geben.
Die Schwarze Brücke in Wernfeld wird ausgetauscht. Auf der im Bild linken Seite soll ein kombinierter Fuß-/Radweg entstehen.
Foto: Björn Kohlhepp | Die Schwarze Brücke in Wernfeld wird ausgetauscht. Auf der im Bild linken Seite soll ein kombinierter Fuß-/Radweg entstehen.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 23.02.2025 02:28 Uhr

Wie es mit der Schwarzen Brücke in Wernfeld weitergeht, darüber hat am Montag Alexander Müller vom Staatlichen Bauamt Würzburg im Gemündener Stadtrat informiert. Vier Varianten standen zur Auswahl. Entschieden habe man sich mit dem Bund für die 11,8 Millionen Euro teure Variante 2 mit dem Austausch und einer zweispurigen Behelfsbrücke westlich der B26, die allein mit 5,2 Millionen zu Buche schlagen soll. Dadurch soll es während der Arbeiten keine Vollsperrung geben. "Eine Vollsperrung war keine Alternative für uns", sagte Bürgermeister Jürgen Lippert.

"Wer hat die Variante ausgewählt, dass wir noch eine Brücke bauen und die dann wieder abreißen?", wollte Stadtrat Hubert Fröhlich (Öko-Kreis) wissen. Das Staatliche Bauamt, also er, sagte Müller. Bei der zweiten Brücke handle es sich aber nur um eine Behelfsbrücke. Das Staatliche Bauamt habe, im Einklang mit der Stadt, beim Bund immer auf eine Behelfsbrücke gepocht, weil die Stelle für den Verkehr so wichtig sei. Die Variante 0 ohne Behelfsbrücke und mit einer 21-monatigen, 13, 14 Kilometer langen Umleitung über Gössenheim hätte Müller zufolge 5,2 Millionen Euro gekostet. 

Die Schwarze Brücke ist mit ihren 74 Jahren in die Jahre gekommen

Die Schwarze Brücke, 1951 erbaut, ist Teil der Bundesstraße und führt über die Bahnstrecke. 8000 Fahrzeuge fahren dort im Schnitt am Tag. Es handelt sich um eine Drei-Felder-Brücke, eine laut Müller "sehr, sehr robuste Bauweise". Die Brücke hat die schlechte Zustandsnote 3,3 (von 4), der Zustand sei aber seit mindestens vier Jahren konstant. Genehmigungspflichtiger Schwerlastverkehr darf nicht mehr darüber fahren. Ein neues Schild sollen Lkw einen Mindestabstand von 40 Metern vorschreiben, um eine Überlastung zu verhindern.

Die neue Brücke soll ohne Pfeiler im Gleisbereich und ob ihrer integralen Bauart ohne Lager auskommen. Die Bauzeit wird auf 21 Monate veranschlagt. Die Brücke muss um 60 Zentimeter höher werden als die bestehende, weil der Brückenbereich für die Bahn zum Bahnhofsbereich zähle, was Müller etwas wunderte. Deshalb müsse sie darunter eine Durchfahrtshöhe von 6,20 Meter haben. Mit der Bahn möchte das Bauamt keinen Ärger, das würde alles noch weiter verzögern. Zum Teil sei Grunderwerb nötig.

Neu sind Linksabbiegespuren und Radweg

Als Neuerung soll auf der der Tankstelle gegenüberliegenden Brückenseite ein drei Meter breiter kombinierter Rad- und Fußweg entstehen. Auf der Brücke sei bei einer Überprüfung im April "relativ viel Radverkehr" festgestellt worden, so Müller. Eine zentrale Bushaltestelle auf jeder Seite soll die bisherigen ersetzen. Ampeln sollen eine sichere Querung der Brücke und der Adolphsbühlstraße möglich machen. Dass dies derzeit nicht sicher möglich sei, zeigte Müller anhand eines Fotos einer Schülerin, die über die Bundesstraße rennen muss. Die Fahrbahn soll künftig 25 Zentimeter schmäler werden und es soll Linksabbiegespuren nach Adelsberg und zur Straße "Schwarze Brücke" geben.

Ob man überlegt habe, den Rad-/Fußweg durch eine Leitplanke von der Fahrbahn zu trennen, fragte Bernd Rützel (SPD). Das sei innerorts bei Tempo 50 nicht vorgesehen, sagte Müller. Dafür gebe es einen 15 Zentimeter hohen Bordstein. Eine Schutzplanke würde auch Probleme mit sich führen. So dürfte sie nicht spitz auslaufen, sondern müsste am Anfang und Ende einen Bogen machen, was Platz benötigen würde.

Zeitplan hängt von der Deutschen Bahn ab

Rützel fragte auch nach dem Zeitplan. Müller dazu: "Das Entscheidende ist der Sperrplan von der Bahn. Das haben wir nicht in der Hand." Da habe man derzeit eine Wartezeit von fünf bis sieben Jahren, worüber man nicht glücklich sei. Die Entwurfsplanung sei vergeben und in etwa einem Jahr fertig.

Monika Poracky (SPD) fragte, ob die Stadt etwas bezahlen müsse. Stand jetzt nicht, so Müller. Aber auf Anfrage von Erhard Wiltschko (FWG) zur Beleuchtung sagte Bürgermeister Lippert: "Das ist unsere Sache, das bezahlen wir auch vollumfänglich."

 
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