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Marktheidenfeld
Deutlicher Rückgang der Gewerbesteuern: Auch in Marktheidenfeld wird es finanziell enger
In Marktheidenfeld sprudeln die Geldquellen nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Im Finanzausschuss gab es erste Überlegungen, wo die Stadt sparen könnte.
Luftbild von Marktheidenfeld.
Foto: Luftaufnahmen Kremen | Luftbild von Marktheidenfeld.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:16 Uhr

Die fetten Jahre mit üppig sprudelnden Geldquellen scheinen nun auch in Marktheidenfeld vorbei zu sein. Das wurde in der Sitzung des Finanzausschusses des Stadtrats am Dienstag im Rathaus deutlich.

Der städtische Haushalt 2024 stehe unter relativ schwierigen Vorzeichen, sagte Bürgermeister Thomas Stamm, insbesondere wegen eines zu erwartenden "deutlichen Rückgangs" bei der Gewerbesteuer. Kämmerin Christina Herrmann rechnet im kommenden Jahr mit 9,5 Millionen Euro – das ist ungefähr ein Drittel weniger als der Durchschnitt der vergangenen Jahre. Sie gehe nicht davon aus, dass sich die Gewerbesteuer schnell erholen werde, machte sie deutlich.

Ein kommunaler Haushalt besteht aus dem Verwaltungshaushalt, der die regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben abbildet, sowie dem Vermögenshaushalt, der die Investitionen spiegelt. Der Finanzausschuss befasste sich am Dienstag ausschließlich mit dem Verwaltungshaushalt, der Vermögenshaushalt soll dem Gremium in zwei Wochen vorgestellt werden.

Nach dem Plan von Kämmerin Herrmann hat der Verwaltungshaushalt des kommenden Jahres ein Volumen von knapp 58 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund wegbrechender Steuereinnahmen habe sie bei den laufenden Ausgaben bereits "kräftig geschraubt", sprich: 600.000 Euro eingespart.

23 Millionen Euro Steuereinnahmen für 2024 erwartet

Herrmann rechnet 2024 mit insgesamt 23,3 Millionen Euro Steuereinnahmen: neben der Gewerbesteuer mit 9,5 Millionen Euro noch mit rund 11 Millionen Euro aus Einkommen- und Umsatzsteueranteilen, 2 Millionen Euro Grundsteuer und 660.000 Euro sonstige Steuern.

Zu den Steuereinnahmen kommen noch Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb mit 19 Millionen und sonstige Finanzeinnahmen mit knapp 16 Millionen.

Weil die regulären Einnahmen im Verwaltungshaushalt nicht ausreichen, um die Ausgaben zu finanzieren, muss die Stadt ihre Rücklagen anbohren und gut 8 Millionen Euro aus dem Vermögenshaushalt in den Verwaltungshaushalt verschieben.

Bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt schlägt der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit rund 21 Millionen zu Buche, die Personalkosten mit 15,3 Millionen, sonstige Finanzausgaben mit 16,5 Millionen (dickster Brocken hierbei ist die Kreisumlage mit 15 Millionen) sowie Zuweisungen und Zuschüsse mit 5 Millionen.

Die freiwilligen Leistungen der Stadt Marktheidenfeld verursachen laut Kämmerin Herrmann im Verwaltungshaushalt 2024 ein Defizit von knapp 2,6 Millionen Euro. Dabei entfallen ihr zufolge auf den Bereich Stadtmarketing, Tourismus, Laurenzi und Märkte rund 1 Million Euro, auf den Bereich Kultur ebenfalls 1 Million Euro, auf das Jugendzentrum rund 350.000 Euro und auf die Sportförderung 125.000 Euro.

Stadtrat verweist auf niedrige Kita-Gebühren

Helmut Adam (CSU) merkte an, dass die Stadt aktuell noch Geld in den Rücklagen habe, es aber spätestens 2025 finanziell eng werde. Vor diesem Hintergrund gab er zu bedenken, dass Marktheidenfeld bayernweit die niedrigsten Kita-Gebühren habe. Auch das prognostizierte  Defizit des  Jugendzentrums habe sich verdoppelt. Dem hielt Susanne Rinno (Grüne) entgegen, dass Jugendarbeit immer präventiv zu sehen sei.

Auf Dauer könne man den Verwaltungshaushalt nicht mit Geld aus dem Vermögenshaushalt ausgleichen, machte Bürgermeister Stamm deutlich. Man müsse sich Ausgaben und Einnahmen genau anschauen und dabei das richtige Maß finden.

 
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  • Stefanie Träger
    Warum die Laurenzi ein Defizit produziert ist komplett unverständlich. Das war vor ein paar Jahren schon mal in der Diskussion. Solange das so bleibt kann man aber natürlich erst mal beim Jugendhaus sparen…liegt ja nahe 🤯
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