Die Tage der deutschen Marine-Tanker "Spessart" und "Rhön" sind gezählt. "Die Planung sieht zurzeit vor, die „Rhön“ und „Spessart“ bis Mitte der 2020er Jahre weiter zu betreiben", heißt es in einer Antwort der Presseabteilung des Marinekommandos. Aber ob dies gelingt, ist nicht sicher. Schon jetzt sind die beiden Tanker mit dem Baujahr 1974 nur noch begrenzt einsatzbereit. Die Antriebe mussten schon mehrmals überholt werden. Zudem entspricht die Bauausführung nicht mehr dem Stand der Technik und die Tanker bedürfen einer Ausnahmegenehmigung, dass sie überhaupt auslaufen können.
Das Problem der Bundeswehr-Schiffe ist ihre Bauart mit der nicht kompletten Doppelhülle. Diese ist für Tanker verpflichtend, damit bei Grundberührung die Dieseltanks geschützt sind. Wie die Fachzeitschrift Hansa recherchiert hat, entspricht dieser Schutz bei den beiden Betriebsstofftransportern "Spessart" und "Rhön" nicht den Vorschriften, denn nur ein Teil des Rumpfes ist doppelwandig ausgelegt, wodurch diese Tanks über eine geringere Sicherheit verfügen.
Tanker dürfen in einigen Ländern keine Häfen mehr anlaufen
Die Tanker dürfen daher in einigen Ländern keine Häfen mehr anlaufen. Doch noch sind sie im Einsatz, da sich die Marine auf eine Ausnahmegenehmigung für Behördenschiffe beruft. Mit dem Verbot von Einhüllentankern sollen verheerend ökologische und finanzielle Schäden verhindert werden, die eine Tanker-Havarie auslösen kann.
Sollten es in naher Zukunft Nachfolgeschiffe für die "Spessart" und "Rhön" geben, wäre es möglich, dass diese auch wieder den gleichen Namen haben. Voraussetzung ist, dass die Landkreise sich wieder um eine Patenschaft bewerben.