Unter dem Motto "Zu viel ist zu viel" demonstrierten am Freitagnachmittag in Marktheidenfeld Menschen mit etwa 70 Fahrzeugen, darunter viele Traktoren und Handwerkertransporter, aber auch einfache Pkw, die als Erkennungszeichen Flatterband an ihre Außenspiegel geknüpft hatten. Sie trafen sich zunächst auf dem Schotterplatz gegenüber der Supermärkte in der Georg-Mayer-Straße und fuhren dann im Konvoi eine Runde durch die Stadt.
Die Aktion wurde von einem Unternehmer aus dem Landkreis Main-Spessart angemeldet, der der Landwirtschaft nach eigenen Aussagen nahesteht. Der Veranstalter erklärte, er wolle alle möglichen Gewerke ansprechen, die mit der derzeitigen politischen Situation unzufrieden seien.
Keine direkte Verbindung mit Bauernprotesten, aber vor allem Landwirte
Reinhard Wolz, Kreisobmann des Bauernverbandes in Main-Spessart, erklärte gegenüber der Redaktion, dass die Veranstaltung keinen direkten Zusammenhang mit den Bauernprotesten oder dem Bauernverband habe. Der überwiegende Teil der Teilnehmer waren jedoch Landwirte, viele hatten an ihren Traktoren Schilder befestigt, die vom Verband "Landwirtschaft verbindet" erstellt wurden.
Unter den Teilnehmern waren Landwirt Paul Kohlhepp aus Rettersbach und Sanitärunternehmer Udo Scheiner aus Hausen. Ziel des Korsos sei nicht, jemanden zu stören, sondern für Aufmerksamkeit zu sorgen, so Kohlhepp. Er habe sich seit Anfang des Jahres an mehreren Aktionen beteiligt. Scheiner kritisierte, dass man sich auf die Vorgaben der Politik nicht mehr verlassen könne, für Unternehmen wie seines fehle die Planungssicherheit. Ähnliche Demonstrationen sollen, so die Intention des Veranstalters, von nun an jeden Freitag stattfinden.