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Marktheidenfeld
Coronavirus: Realschule Marktheidenfeld schließt für eine Woche
Ein bestätigter Corona-Fall und ein Verdachtsfall führen an zwei Schulen in Marktheidenfeld zu unterschiedlichen Reaktionen. Eine Spur führt nach Südtirol.
Nachdem ein Schüler positiv auf Covid-19 getestet wurde, bleibt die Realschule Marktheidenfeld für diese Woche geschlossen.
Foto: Rebecca Hornung | Nachdem ein Schüler positiv auf Covid-19 getestet wurde, bleibt die Realschule Marktheidenfeld für diese Woche geschlossen.
Bearbeitet von Lucia Lenzen Bearbeitet von Rebecca Hornung
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:34 Uhr

Nachdem ein Schüler der Realschule Marktheidenfeld positiv auf die Infektion mit dem Erreger Covid-19 getestet wurde, erhielten vorerst drei 8. Klassen für zwei Wochen ein Schulbesuchsverbot. Jetzt hat das Landratsamt Main-Spessart in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass die komplette Realschule für eine Woche geschlossen bleibt. Die Schüler der Klassen 8a, 8c und 8d sollen nach wie vor 14 Tage zuhause bleiben.

Der betroffene Realschüler war in den Faschingsferien mit seiner Familie in Südtirol. Seine Eltern wurden negativ getestet. Sein Bruder, der Schüler der FOS/BOS in Marktheidenfeld ist, wurde ebenfalls getestet. "Er gilt bis zum Vorliegen des Testergebnisses als begründeter Verdachtsfall", schreibt das Landratsamt. Aus diesem Grund muss auch die Klasse T11 der FOS/BOS mindestens so lange zuhause bleiben, bis das Testergebnis des Bruders vorliegt. Dieses lag auch am 11. März um 13.30 Uhr noch nicht vor.

"Ich als Schulleiter, der ich kein Mediziner bin, kann mich nur nach dem richten, was das Gesundheitsamt anordnet", sagt Schulleiter Fred Strauß. Denn andere Klassen der Schule erhielten kein Schulbesuchsverbot. Ausgenommen seien Schüler, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Im Fall der Klasse T11 habe Strauß zur Vorsorge die Klassenzimmer, in denen sich die Klasse letzte Woche aufhielt, desinfizieren lassen.

Das Landratsamt rät allen Schülern der beiden Schulen, die keinen direkten Kontakt zu einem bestätigten Covid-19 Fall hatten, dennoch vorsorglich keine Großveranstaltungen zu besuchen und die Kontakte möglichst zu minimieren. Eine häusliche Quarantäne sei aktuell nicht notwendig. Derzeit werden noch weitere Kontaktpersonen außerhalb der Schule des erkrankten Jungen ermittelt. 

In diesem Zusammenhang lobt Carolin Jost-Kilbert, Vorsitzende des Elternbeirates der Realschule, die schnelle Reaktion des Schulleiters Matthias Schmitt. "Er hat sich wirklich ins Zeug gelegt, die Eltern schnell zu informieren", nachdem am Sonntagabend die Anordnung vom Gesundheitsamt gekommen sei. "Aber für die Schüler ist das natürlich doof, wenn der Unterricht ausfällt", gibt Jost-Kilbert zu. Auch der Tanzkurs, Skikurs und der Schüleraustausch mit Frankreich und Polen wurden abgesagt. "Hoffentlich hilft das Ganze, um eine mögliche Ausbreitung klein zu halten."

Politiker aus Gemünden legt wegen Corona Amt nieder

Während die Schulen Schutzmaßnahmen ergreifen, zieht ein CSU-Politiker aus Gemünden vor allem wegen des Umgangs der bayerischen Politiker mit dem Thema Corona seine eigenen Konsequenzen: Thomas Schmitt legt aus Protest sein Stadtratsmandat und sein politisches Ehrenamt nieder. Er wirft Innenminister Horst Seehofer und Gesundheitsminister Jens Spahn unverhältnismäßiges Handeln vor. Während Schüler, die aus Südtirol zurück kommen, der Schule erst einmal fern bleiben sollen, finden Großveranstaltungen wie Fußball-Bundesligaspiele weiter statt. "Ich schäme mich für meine Parteifreunde, denen Fußball wichtiger als die Gesundheit der gesamten deutschen Bevölkerung ist", sagt Schmitt und will mit seiner Amtsniederlegung ein Zeichen setzen.

Beim Kreisverband Main-Spessart des Roten Kreuzes haben sich vergangene Woche die Mitarbeiter getroffen, um für den Ernstfall Strukturen und feste Arbeitsabläufe festzulegen. "Dabei orientieren wir uns an der Risikomatrix des Robert-Koch-Instituts", erklärt Kreisgeschäftsführer Thomas Schlott. Liegt bei einem Einsatz zum Beispiel ein Corona-Verdachtsfall vor, kommt der Rettungsdienst nur mit Schutzkleidung. Wird erst nach dem Einsatz klar, dass Patienten sich möglicherweise mit dem Coronavirus angesteckt haben, wird der betroffene Rettungsdienst zwei Wochen in Quarantäne geschickt. "Der eigene Schutz ist uns sehr wichtig, um den Rettungsdienst in Takt zu halten."

Weitere vorsorgliche Maßnahmen in Main-Spessart

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen der Covid-19-Infektionen sagt das Klinikum Main-Spessart vorsorglich den für den 17. März geplanten Vortrag "Diabetes im Alter - was ist anders?" ab. "Uns liegt der Schutz der Teilnehmer am Herzen", heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums.

Auch das Friedrich-List-Gymnasium in Gemünden sagt reagiert auf die aktuelle Gefährdungslage. Der Vortrag des Wirtschaftsweisen Professor Peter Bofinger zum Thema "Welche Zukunft hat Europa?" wurde vom 19. März auf Mittwoch, 17. Juni, verlegt.

Mit abgesagten Großveranstaltungen sieht sich auch die Familienbrauerei Martinsbräu konfrontiert. "Für viele von uns bedeuten diese Absagen und Stornierungen enorme Umsatzeinbußen, die - angesichts der sowieso schon enorm angespannten Lage in diesen Branchen – uns berechtigterweise um unsere Existenz bangen lassen", erklärt Geschäftsführerin Maria Martin. Sie appelliert an die Brauereien sowie an die Gastronomen und Hoteliers: "Bitte lassen Sie uns alle zusammen daran arbeiten, dass die Lage sich wieder beruhigt."

 
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  • florian.stenger@arcor.de
    ich frage mich schon die Kinder müssen Zuhause bleiben und die Eltern müssen fröhlich weiter auf die Arbeit gehen da passt doch was nicht oder können Sie sich nicht anstecken
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  • Erding
    Getrennt von den anderen: Eigenes Zimmer, eigene sanitären Anlagen. Essen und Getränke vor die Tür gestellt bekommen. Fast wie im Gefängnis. Aber es könnte so funktionieren. Im Krankenhaus auf einer Isolierstation läuft es auch nicht anders. Bloß hat man da keine Bücher, keinen Schreibtisch etc.
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