
Das ehemalige Café Madlon am Gemündener Marktplatz ist verkauft. "Es ist über die Bühne gegangen", sagt der bisherige Eigentümer Gerhard Madlon. Käufer ist eine Gastronomenfamilie, die in Karlstadt seit gut drei Jahren bereits das "Sapore di Mare" betreibt. "Die sind schon kräftig am Umbauen", sagt Madlon. Wann das italienische Restaurant eröffnet, könne Madlon daher nicht sagen. Er freue sich jedenfalls und finde, dass es gut nach Gemünden passe und eine Bereicherung für die Stadt darstelle.
Zwei Jahre lang war das prominente frühere Café leer gestanden, nachdem die Filiale der Landbäckerei Schaub nach einer Insolvenz Ende Januar 2023 dichtgemacht hatte. Madlon hatte ursprünglich nach einem neuen Pächter für das Café gesucht, aber nach einem Jahr der erfolglosen Suche die Reißleine gezogen und das Gebäude zum Verkauf angeboten. Damals hatte er angekündigt, dass er sich bei mehrere Interessenten für denjenigen entscheiden werde, der eher für eine Belebung der Innenstadt stehen.
Gastronomen wollen künftig vermutlich zwei Restaurants betreiben
Elisabeth Bellina, die mit ihrem Mann Antonio das Gebäude gekauft hat, sagt, dass viel zu machen sei, weil sie etwa erst eine Küche einbauen müssten. Deswegen könne sie auch noch nicht sagen, wann der Umbau fertig ist. Vermutlich werden sie künftig sowohl das Restaurant in Karlstadt (ehemaliges Bistro "Chez Michel") als auch das Neue in Gemünden betreiben, sagt die Gastronomin.
Das Gebäude in Gemünden wurde 1948 bis 1950 am Marktplatz 5 gebaut – als Konditorei, Café und Weinstube Madlon. 1964 wurde der Caféraum durch einen Anbau auf etwa 80 Sitzplätze erweitert, 1983 die Geschäftsräume modernisiert und die Außenfassade umgestaltet. Von 1987 bis 2002 führte Gerhard Madlon das Café in fünfter Generation, ab 2003 wurde es verpachtet. Ab 2008 war die Bäckerei Schaub Pächter.
Madlon ist noch ein Jahr Mieter in seinem Elternhaus
Für Madlon, der in München lebt, bedeute der Verkauf seines Elternhauses einen gewissen Schlusspunkt in Gemünden. Allerdings hat er die obere Wohnung noch für ein Jahr gemietet, da er und seine Frau Freunde und Bekannte in Gemünden und natürlich weiterhin eine Beziehung zur Stadt hätten.