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Aschaffenburg
Bundespräsident Steinmeier kondoliert Aschaffenburg - Trauerfeier am Sonntag mit Markus Söder und Nancy Faeser
Die Trauer in Aschaffenburg ist groß. Darüber hat Oberbürgermeister Jürgen Herzing mit Steinmeier und Scholz gesprochen. Herzing hat Forderungen adressiert.
Über 3000 Menschen nahmen am Donnerstagabend in Aschaffenburg am stillen Gedenken im Park Schöntal teil.
Foto: Daniel Vogl, dpa | Über 3000 Menschen nahmen am Donnerstagabend in Aschaffenburg am stillen Gedenken im Park Schöntal teil.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 24.02.2025 02:32 Uhr

Das Bedürfnis, in der Trauer nach der entsetzlichen Gewalttat zusammenzustehen, ist in Aschaffenburg groß. Weit über 3000 Menschen sind am Donnerstagabend zu einer stillen Mahnwache am Tatort im Schöntal zusammengekommen - um der Opfer der Messerattacke am Mittwoch zu gedenken.

Derweil zeigte sich Oberbürgermeister Jürgen Herzing von der großen Anteilnahme über die Region hinaus beeindruckt. So haben sich telefonisch im Rathaus am Donnerstag neben anderen Spitzenpolitikern auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz gemeldet - und kondoliert.

Konkrete politische Forderungen im Gespräch mit dem Kanzler

Scholz und Steinmeier hätten ihrer Fassungslosigkeit über die entsetzliche Tat Ausdruck verliehen, sie hätten aber auch den Umgang der Stadtgesellschaft mit der Trauer gewürdigt, berichtet der Oberbürgermeister. Im Gespräch mit dem Bundeskanzler sei es dann auch um konkrete politische Forderungen gegangen.

Das Lichtermeer am Tatort in Aschaffenburg wird immer größer.
Foto: Daniel Vogl, dpa | Das Lichtermeer am Tatort in Aschaffenburg wird immer größer.

Er habe beklagt, so Herzing, dass weder Staat noch die Kommunen aktuell genügend Handhabe hätten, um die Bevölkerung vor Straftätern zu schützen, die - nicht zuletzt aufgrund von Drogen- und Alkoholproblemen - psychiatrisch auffällig geworden sind. 

Der Kanzler habe ihm versichert, das Thema anzugehen, so der Oberbürgermeister auf Nachfrage. Der Täter von Aschaffenburg ist mehrfach zur Behandlung in der Psychiatrie gewesen, konnte dort aber nicht dauerhaft untergebracht werden.

Trauerfeier mit Markus Söder und Nancy Faeser

Unterdessen plant die Stadt Aschaffenburg gemeinsam mit den Kirchen für Sonntag, 10.30 Uhr, in der Stiftskirche eine Gedenkfeier für die Opfer der Gewalttat. Den Gottesdienst feiern der katholische Bischof Franz Jung und der evangelische Landesbischof Christian Kopp. Anschließend sprechen Oberbürgermeister Jürgen Herzing und Ministerpräsident Markus Söder zu den Angehörigen der Opfer und den geladenen Trauergästen. Die Bundesregierung wird durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser vertreten.

Weil die Kirche nur rund 400 Plätze zählt, wird der Gottesdienst für die Öffentlichkeit live auf einer Landwand auf dem Stiftsplatz übertragen sowie auf dem Youtube-Kanal der Stadt Aschaffenburg unter www.aschaffenburg.de.

Für den ganzen Sonntag hat Ministerpräsident Söder unterdessen eine landesweite Trauerbeflaggung an öffentlichen Gebäuden angeordnet. Bayern wolle so Solidarität mit den Opfern und ihren Angehörigen zeigen. 

Für Samstag hat das überparteiliche Bündnis "Aschaffenburg ist bunt" zu einer Kundgebung auf dem Theaterplatz aufgerufen. Das Motto auch hier "Aschaffenburg steht zusammen".

Bereits für diesen Freitag hatte die AfD eine "Trauerveranstaltung" in Nähe des Tatorts im Schöntal angemeldet. Vor Ort war auch der umstrittene Rechtsaußen Björn Höcke.

 
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  • Roland Albert
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  • Zita Voit
    Wieso kondolieren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und andere Spitzenpolitiker telefonisch im Aschaffenburger Rathaus und nicht bei den betroffenen Angehörigen?
    Angst vor der (eomotionalen) Reaktion?
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  • Christa Bullmann
    Ich denke mal, die Problematik liegt darin, dass man immer nur Augenmerk auf den Täter richtet. Man sollte auch mal die Regierung für ihre Inkompetenz blamieren. Ich denke die Lage ist mehr als klar. Der Mann war bereits in Haft beziehungsweise in der Psychatrie und ist mehr als einmal aufgefallen. Warum wurde er dann immer wieder freigelassen. Da sehe ich die Inkompetenz und die Schuld ganz klar bei den zuständigen Behörden. Das Bild psychische Störung und Attentat ist in Deutschland mittlerweile kein Einzelfall mehr. Da hätte man schon von vorangegangenen Fällen wie in Würzburg lernen müssen.

    In Würzburg wurde vor einigen Monaten ein Ladendieb in Schnellverfahren zu drei Monaten Haft verurteilt. Bei solchen Kleinstdelikten greift der Staat durch und bei Gefahrenlagen wird ignoriert.

    Mit freundlichen Grüssen

    Johannes Bullmann, MPA
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  • Hans Kaiser
    Alles wie gehabt, Worte statt Taten, das Geschwätz ist eingeübt, man ersetzt nur Anzahl, Name und Ort, kommende Woche geht es weiter als wäre nichts geschehen.
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  • Alfred Nowak
    Traurig aber leider die Wahrheit ❗️🥲
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  • Erich Spiegel
    Heute Trauerfeier mit Aufgebot an prominenten Politik. Morgen ein weiter so. Der Täter dürfte nach dem Gesetz gar nicht mehr hier sein. Wann nimmt man wieder die eigenen Gesetze ernst? Wo ein Wille, da ist auch ein Weg.
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