Auf die Machbarkeitsstudie zu einer Biosphärenregion im Spessart, die vergangene Woche in Lohr vorgestellt wurde, reagiert der Bund Naturschutz (BN) mit einer Stellungnahme. Eine Biosphärenregion im Spessart sei nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll, macht der BN seine Haltung darin deutlich. Der Verband fordert den für Staatsforst zuständigen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger deshalb auf, mehr Naturwaldflächen im Staatsforst zur Verfügung zu stellen.
"Eine Biosphärenregion stärkt das gesamte Gebiet. Ökologische, ökonomische und soziale Interessen können durchaus unter einem gemeinsamen Leitbild einer naturschutzorientierten und nachhaltigen Regionalentwicklung gebündelt werden", wird der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner in der Mitteilung zitiert. Sollte Wirtschaftsminister Aiwanger seine Blockadehaltung nicht aufgeben und keine weiteren Naturwaldflächen bereitstellen, werde zudem der gesetzlich nötige Zehn-Prozent-Anteil von Naturwald an der Staatswaldfläche im Spessart mit nur fünf Prozent unterschritten, so die Stellungnahme.
Touristische Wertschöpfung durch Biosphärenregionen
Außerdem verweist der BN auf eine aktuelle Untersuchung des Bundesamtes für Naturschutz und des Bundesumweltministeriums, laut der die 18 Biosphärenregionen in Deutschland eine touristische Wertschöpfung von fast zwei Milliarden Euro jährlich erzielen. Das sei ein guter Grund, auch im Spessart den Weg Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Gewerbe und Naturschutz in Einklang zu bringen, so die BN-Vorsitzenden der Kreisgruppen Main-Spessart, Miltenberg und Aschaffenburg, Erwin Scheiner, Steffen Scharrer und Dagmar Förster.
Eine Biosphärenregion könne dem Klimaschutz dienen und den Wald und die gesamte Region weniger anfällig für die bevorstehenden Klimaveränderungen machen. Der BN ruft daher in seiner Stellungnahme alle Beteiligten zu einer positiven Mitarbeit auf und ist selbst bereit, sich einzubringen.