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Mittelsinn
Bürgermeisterwahl nach Tod des Amtsvorgängers: Was Dirk Schiefer für Mittelsinn vorschwebt
Konkurrenz hat der einzige Kandidat für die Wahl am Sonntag nicht zu fürchten – trotzdem möchte der langjährige Gemeinderat mit zahlreichen Ideen punkten.
Dirk Schiefer möchte von hier aus das Bürgermeisteramt seiner Heimatgemeinde Mittelsinn ausüben.
Foto: Jürgen Gabel | Dirk Schiefer möchte von hier aus das Bürgermeisteramt seiner Heimatgemeinde Mittelsinn ausüben.
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:16 Uhr

Das Dorf Mittelsinn als lebenswerte und liebenswerte Heimat zu erhalten und weiterzuentwickeln, hat Bürgermeisterkandidat Dirk Schiefer für die Wahl am Sonntag als den primären Auftrag für sein künftiges Amt ausgerufen. Dass der 55-Jährige, der von der Listenverbindung CSU/SPD/Unabhängige Bürger einstimmig zum Kandidaten gekürt wurde, neuer Bürgermeister wird, dürfte als sicher gelten - denn Schiefer tritt ohne Konkurrenz an.

Schiefer – seit 2008 im Gemeinderat und seit neun Jahren stellvertretender Rathauschef – möchte bei seiner Arbeit für die Sinngrundgemeinde Ökologie, soziale Themen und wirtschaftliche Stärke in den Mittelpunkt stellen. Im Gespräch mit dieser Redaktion erklärte er weiter, dass die Gemeinde aufgrund der "vernünftigen" Haushaltspolitik der vergangenen Jahre mit positiven Finanzen dastehe. Dank guter Steuereinnahmen hätten die Schulden reduziert und eine satte Rücklage aufgebaut werden können. Investiert werden soll dieses Geld laut Schiefer "mit Maß und Ziel". Als "Optimalfall" beschreibt er etwa den Bau eines Bürger-Windrads in Zusammenarbeit mit der Sinngrundallianz. Der damit erzeugte Strom soll dann vor Ort im Sinngrund verbraucht werden.

Sturzflutenkonzept hat hohe Priorität

Ein weiteres Projekt könnte nach Vorstellung des Bürgermeisterkandidaten das Anlegen von Photovoltaikanlagen auf Dächern der Gemeinde-Gebäude sein. Wichtig ist für Schiefer auch, dass in einer der Allianzkommunen eine Einrichtung für Tagespflege umgesetzt wird. Im Hinblick auf die Überschwemmungen im Bereich Marktheidenfeld am Vortag des Gesprächs betont Schiefer auch die hohe Priorität des Hochwasser-Sturzflutenkonzept in Verbindung mit dem Wasserwirtschaftsamt.

Auch der Dauerbrenner ÖPNV dürfte laut Schiefer für Mittelsinn und die Allianz Thema sein. "Bis dato sind wir ganz gut aufgestellt. Jedoch muss die Busverbindung ins hessische Jossa wieder in den alten Zustand versetzt werden." Als aktiver Eisenbahner besitze er dafür ausreichend Basiswissen, um mitzureden und habe bei der Bahn gute Netzwerke, so Schiefer. Weiterhin müssten für junge Familien Bauflächen oder Baulücken im Ortsbereich eruiert werden, um diese in ihrem Heimatdorf zu halten. Hilfreich findet Schiefer hierbei das kommunale Förderprogramm zur Sanierung von Altbauten.

Unterstützung der Vereine beim Heizungsaustausch als Wahlversprechen

Ortsvereine mit Immobilien möchte Schiefer bei einem nötigen Heizungsaustausch mit einer Bürgschaft unterstützen, für den Ersatz des in die Jahre gekommenen Löschfahrzeugs der Feuerwehr sollen Rücklagen gebildet werden. Erneuert werden muss nach Vorstellung Schiefers auch die Ölheizung im dortigen Gerätehaus - bei anderen Gemeindeimmobilien stünden Renovierungen an.

Aber auch Großprojekte im Tiefbau hat der Bürgermeisterkandidat im Visier: Die millionenschwere Sanierung der Kanalabschnitte in Hauptstraße, Zentstraße, Flur- und Brachetalstraße harren ihrer sukzessiven Erneuerung. Die Zusammenarbeit mit der Sinngrundallianz möchte Schiefer weiter forcieren. Für eine kleine Gemeinde wie Mittelsinn sieht er die Pflege der Gemeinschaft und des Zusammenhalts als sehr wichtig an. "Ich nehme jeden mit ins Boot, suche trotz unterschiedlicher Ideen mit jedem Bürger das Gespräch zur gemeinsamen Lösung." Dies verlange Fingerspitzengefühl, einen Schuss Sensibilität für jedes einzelne Problem, aber auch Mut und Vision etwas Neues zu beginnen. Aber auch alte und liebgewonnene Traditionen wie die "Kirb", die viele ehemalige Mittelsinner zum Heimatbesuch nutzen, gelte es aufrechtzuerhalten.

Bürgermeisterkandidat möchte Ehrenämter auch im Falle seiner Wahl beibehalten

Einen starken Rückhalt für die Ausübung des angestrebten Bürgermeisteramts sieht Dirk Schiefer in seiner Ehefrau Sandra und den beiden erwachsenen Kindern. Den Vorsitz des Schützenvereins, den er seit 2006 innehat und den Dienst als geprüfter Gruppenführer bei der Feuerwehr möchte Schiefer im Falle seiner Wahl ebenso beibehalten, wie ein seit 25 Jahren liebgewonnenes Hobby: das Flügelhornspielen beim Musikverein Obersinn-Mittelsinn. Seine Arbeit als Lokbetriebsinspektor bei der Bahn würde er bei einer Wahl auf Teilzeit reduzieren.

In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, Schiefer könne sich als Projekt Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf dem Gebiet des Naturparks Spessart vorstellen. Dieses Zitat war falsch. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.

 
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