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Bürgerhäuser in Michelrieth und Glasofen: es geht voran
So soll nach dem Entwurf von Georg Redelbach das Bürgerhaus in Michelrieth aussehen: Hier geht der Blick vom Freigelände auf die Gruppenräume im Untergeschoss und den Saal im Erdgeschoss. An der Straßenseite liegen die Räume der Kirchengemeinde, dazwischen das Foyer mit vorgelagertem Hof.
| So soll nach dem Entwurf von Georg Redelbach das Bürgerhaus in Michelrieth aussehen: Hier geht der Blick vom Freigelände auf die Gruppenräume im Untergeschoss und den Saal im Erdgeschoss.
Joachim Spies
Joachim Spies
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:03 Uhr

Gemeindeentwicklungskonzept (GEK) lautet der Titel, unter dem die Stadt Marktheidenfeld gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung in ihren Stadtteilen für die Bürger Projekte realisiert, die der Gemeinschaft dienen und Weichen für die Zukunft stellen. Überall habe man jetzt GEK-Projekte laufen, freute sich am Donnerstagabend Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder. Das für Marienbrunn habe man just an diesem Tag eingereicht. In der Stadtratssitzung ging es allerdings um die Bürgerhäuser in Michelrieth und Glasofen. Beide Vorhaben kommen wieder einen Schritt voran.

Pfarrzentrum und Dorfgemeinschaftssaal

Für Michelrieth stellte Architekt Georg Redelbach den Stand der Planung vor, der gemeinsam mit einer örtlichen Planungsgruppe erarbeitet wurde. Das Projekt wird gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde umgesetzt. Auf dem Gelände an der Grafschaftsstraße neben dem evangelischen Pfarrhaus soll für rund 2,6 Millionen Euro ein lang gestrecktes Gebäude entstehen, in dem die Kirchengemeinde ein Pfarrzentrum erhält und die Dorfgemeinschaft einen Saal mit rund 120 Quadratmetern und verschiedene Räume zur Nutzung durch Gruppen und Vereine. Im rückwärtigen Bereich entstehen Parkplätze, zwischen dem Pfarrhaus und dem Neubau wird es einen Hof geben.

Der Eingang zum Bürgerhaus mit dahinter liegendem, großen Foyer ist etwas zurückgesetzt. Steht man vor dem Eingang, so werden im linken Bauteil das Pfarramt und Sekretariat und darüber ein Gruppenraum unterkommen. Hinter dem Foyer entstehen die Toilettenräume, rechts vom Foyer der große Saal, der bis zum Dach offen ist, Lager und Küche. Das abschüssige Gelände erlaubt ein gut belichtetes Untergeschoss, das mit Archiv- und Technikräumen, mit weiteren Gruppenzimmern, einer weiteren Toilette sowie dank seiner Öffnung zum Garten hin auch kombinierte Drinnen-Draußen-Veranstaltungen ermöglicht.

Ein echter Mittelpunkt für den Stadtteil

Bürgermeisterin Schmidt-Neder sprach von einer gelungenen Planung. Das Bürgerhaus werde ein echter Mittelpunkt für den Stadtteil werden, war sie sich sicher, und hoffte, dass dies für die nächsten 40, 50 Jahre so sein könne. Auch Werner Reidelbach war voll des Lobes, fand als Michelriether jedoch auch, dass man nun mehr 40 Jahre Stadtteil sei und es an der Zeit war, „jetzt auch mal was Vernünftiges zu bekommen“. Auf die Frage des Behindertenbeauftragten Heinz Peter, ob man bei so hohen Kosten nicht noch einen Aufzug hätte berücksichtigen können, sagte Architekt Redelbach, dass dies durchaus eine Überlegung war und ist. Allerdings seien bis auf den Gruppenraum über dem Pfarrzentrum alle Bereiche barrierefrei zugänglich.

Ein Beschluss stand im Stadtrat am Donnerstag nicht an. Dieser erfolgt erst nach der Bürgerversammlung in Michelrieth, in der am 9. Oktober die Pläne der Bevölkerung vorgestellt werden sollen.

Glasofen bekommt eine Gastro-Küche

Einstimmig beschlossen wurde in der Sitzung aber, dass das Bürgerhaus in Glasofen statt der ursprünglich geplanten Cateringküche doch eine richtige Gastro-Küche erhält. Dies war der dringende Wunsch der örtlichen Vereine gewesen. Dass dies ein echtes Anliegen ist, zeigte auch die stattliche Zahl von rund 40 Zuhörern, die tapfer die bis 22.30 Uhr dauernde öffentliche Sitzung begleiteten. Durch die neue Küche wird das Bürgerhaus rund 49 000 Euro teurer und kommt somit auf 2 472 162 Euro.

Einen Haken hat die Geschichte allerdings, wie Fachplaner Markus Zinßer erläuterte: Eigentlich benötigt eine solche Küche eine teure und große Lüftungsanlage wie sie für Gewerbe nach DIN vorgesehen ist. Nachdem die Vereine jedoch alle unterschrieben haben, darauf keinen Wert zu legen und mit der Ablufthaube und gekippten Fenstern zur Belüftung zufrieden zu sein, befreite der Stadtrat das Planungsbüro von der gültigen DIN-Norm. „Es zieht halt“, beschrieb Zinßer die bei den meisten Wetterlagen zu erwartende Situation.

Haag: Vereine leisten schon genug

Mögliche Schimmelprobleme, nach denen Andrea Hamberger fragte, befürchtet der Ingenieur durch diese Art der Be- und Entlüftung nicht. Was die Küche anbelangt, so sprach Michael Müller von einer sinnvollen Investition; auch Christian Menig meinte: „An der Küche darf dieses Projekt nicht scheitern.“ Seine Überlegung, die Vereine irgendwie an den Mehrkosten zu beteiligen, kam bei Ruth Haag nicht gut an. Die Vereine würden sich mit allen Kräften für das Bürgerhaus einsetzen, da müsse man ihnen nicht auch noch Geld abverlangen, meinte sie.

Unter „Anfragen“ am Schluss der Sitzung wies Helmut Adam auf eine Fehlinformation in einer Veröffentlichung der Stadt hin, die für Unruhe sorgt in Altfeld, wo ebenfalls ein GEK-Projekt gestartet ist: der bestehende Bolzplatz werde nicht durch einen Allwetterplatz ersetzt, sondern dieser komme zusätzlich hinzu. Dies gelte es klarzustellen.

 
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