Über zwei Millionen Euro sollte die Sanierung und Erweiterung des Bürgerhauses in Glasofen nach dem letzten, im Mai vorgestellten Vorentwurf kosten. Diese enormen Kosten sollte das Planungsbüro reduzieren, ohne das von den Bürgern gewünschten Raumprogramm zu sehr einzuschränken.
Architekt Johannes Hettiger vom Büro Gruber-Hettiger-Haus stellte in der jüngsten Stadtratsitzung einen neuen Entwurf vor. Der ist nun kompakter und kostengünstiger geworden, so Hettiger, der vorher „war insgesamt zu üppig“. Er stellte verschiedene Varianten vor, an denen er in den vergangenen Monaten gearbeitet hat. So die Alternative, den Bestand so zu lassen, wie er ist, und nur einen neuen Anbau zu schaffen. Das würde aber fast nur Nachteile haben. Der Anbau alleine käme auf 1,3 Millionen Euro, der Bestand bliebe unsaniert und würde in den Jahren darauf noch hohe Kosten verursachen. Auch würde der Jugendraum entfallen und man müsste weiter in den Bereichs des Spielplatzes bauen. „Das wäre nicht sinnvoll“, sagte Hettiger.
Mit dem aktuellen Entwurf, den Hettiger im Stadtrat vorstellte, glaubt Hettiger nun eine gute Lösung gefunden zu haben. Auch hier wurde das das Raumprogramm reduziert – der Raum für die Krabbelgruppe entfällt und die Lagerfläche verringert –, doch die grundsätzlichen Funktionen bleiben erhalten. Die Fläche der Halle würde gleich bleiben, nur die Höhe ist im neuen Vorentwurf verringert. Einen Keller wird der Neubau nicht haben und alle barrierefreien Funktionen wie Toiletten werden im Erdgeschoss untergebracht, der Jugendraum im Untergeschoss bleibt mit einem eigenen Eingang. Im Obergeschoss des Bestandsgebäudes ändert sich nicht, außer dass es renoviert wird. Hier haben die Vereine in Glasofen laut Hettiger signalisiert, sich mit „einem guten Stück an Eigenleistung“ zu beteiligen. Das Dachgeschoss wird nicht ausgebaut.
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen schätzt Hettiger auf gut 1,5 Millionen Euro, davon fallen knapp 540 000 Euro auf den Bestand. Netto wäre etwa eine Millionen Euro förderfähig, so dass die Stadt bei einem Fördersatz von maximal 60 Prozent etwa 600 000 Euro an Zuschuss erwarten könnte.
Förderung könnte dauern
„Mich überzeugt die neue Planung“, sagte Helga Schmidt-Neder. Auch die einzelnen Fraktionen im Stadtrat äußerten sich positiv zu dem neuen Vorentwurf, Glasofens Stadtrat Michael Müller freut sich schon jetzt auf die nächste Stufe.
Stadtrat Martin Harth wies darauf hin, dass das neue Bürgerhaus erst dann umgesetzt werden könne, wenn man damit im Förderprogramm des Amts für ländliche Entwicklung ist. Es müsse klar sein, dass das bei der Vielzahl der eingereichten Projekte unter Umständen etwas dauern könne.
Beschlossen wurde der Entwurf vom Stadtrat nicht, er werde erst den Glasofenern bei der Bürgerversammlung am 25. Oktober vorgestellt.