Am 15. September können die Bürgerinnen und Bürger in einem Bürgerentscheid über den geplanten Edeka Markt mit E-Lade Tankstelle in Uettingen abstimmen. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat das Gremium Michaela Cieslik als Abstimmungsleiterin und Sophie Sauer (beide VGem. Helmstadt) als Stellvertreterin berufen. Außerdem wurde der Abstimmungszettel vorgestellt und vom Gremium einstimmig zugelassen.
Für die Herstellung und grafische Aufmachung der Stimmzettel, so Bürgermeister Edgar Schüttler, sei ausschließlich die Gemeinde zuständig. Auf dem Stimmzettel wurde die mit dem Bürgerbegehren unterbreitete Fragestellung abgedruckt.
In Uettingen an der B 8 möchte die Firma Rosbo GmbH aus Würzburg auf einem Grundstück der Gemeinde einen neuen Edeka mit Getränkemarkt und einer Tankstelle mit E-Ladesäulen bauen. Die Tankstelle soll vor allem auf E-Mobilität ausgerichtet sein und auch Schnelllade-Möglichkeiten bieten. Im September 2023 hatte der Gemeinderat den Flächennutzungsplan geändert und die Aufstellung des Bebauungsplans "Einzelhandel an der B 8" beschlossen, um den Bau des Vollsortimenters zu ermöglichen. Im Mai hatte der Gemeinderat dann die nötigen Beschlüsse gefasst, damit der Bauantrag eingereicht werden kann.
Aus der Bevölkerung kam starker Gegenwind. Insgesamt 337 gültige Unterschriften, die den Bürgerentscheid fordern, sind im Rathaus eingegangen. Im Juni hat Bürgermeister Schüttler bestätigt, dass alle formalen Anforderungen erfüllt sind. Die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens wurde damals vom Gemeinderat beschlossen und der Termin wurde auf Mitte September festgelegt. Nun können die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, ob am Ortsausgang Richtung Remlingen auf einer Fläche von gut 11.000 Quadratmetern gebaut werden kann.
Die Fläche befindet sich fast vollständig im Eigentum der Gemeinde. Bürgermeister Edgar Schüttler rechnet mit einer guten halben Million Euro, die die Gemeinde in den Bau des dringend benötigten Kindergartens investieren möchte.
Für die Initiatoren des Bürgerbegehrens, Sandra Meckelein, Georg Behon und Peter Schleßmann geht es um unnötige Flächenversiegelung, Lärmbelästigung und steigende Hochwassergefahr.
Georg Behon ist als Vorsitzender der Ortsgruppe des Bund Naturschutz vor allem wegen der drohenden Flächenversiegelung beunruhigt. Flächen, die nicht nur der Landwirtschaft fehlen, sondern auch die Gefahr von Überschwemmungen nach Starkregen begünstigt. Das Wasser kann auf der versiegelten Fläche nicht versickern und nicht abfließen. Den Initiatoren geht es auch um zusätzliche Lärmbelästigung durch noch mehr Auto- und Anlieferverkehr. Sie sind der Meinung, dass Uettingen mit den beiden vorhandenen Discountern Netto und Penny gut aufgestellt sei.