Die Gemündener Stadtteile sollen endlich schnelles Internet erhalten. Große Hoffnungen setzt Bürgermeister Jürgen Lippert dabei auf den Hammelburger Anbieter Habnet, der für 2,35 Millionen Euro einen Großteil des Breitbandausbaus übernehmen wird. Aber auch die in Lohr durch Pfusch von Unterfirmen aufgefallene Firma GlasfaserPlus soll für 1,51 Millionen einige Gemündener Stadtteile anbinden.
Am Freitag habe die Regierung von Unterfranken einen Förderbescheid für den Breitbandausbau nach der sogenannten Gigabit-Richtlinie geschickt, nach der Orte gefördert werden können, in denen das Internet langsam ist oder bisher nur ein Anbieter mindestens 30 Mbit/s anbietet. Demnach bekommt die Stadt 90 Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss, wodurch der Gemündener Eigenanteil nur noch bei 386.000 Euro liegt. Lippert gab bekannt, dass der Stadtrat die Vergaben schon im Juli in nichtöffentlicher Sitzung getätigt habe, da es sich um europaweite Ausschreibungen handle. Das Förderziel sind mindestens 200 Mbit/s im Down- und Upload für private Anschlüsse und mindestens 1 Gbit/s für gewerbliche Anschlüsse.
Habnet will innerhalb von 18 Monaten fertig sein
Für den Breitbandausbau hatte die Stadt zuvor vier Lose gebildet. Los 1 umfasst Seifriedsburg, Neutzenbrunn, Aschenroth und Reichenbuch (182 Gebäude), Los 2 Schönau (35 Gebäude), Los 3 Wernfeld, Kleinwernfeld und Massenbuch (544 Gebäude) und Los 4 Harrbach und die Staustufe Harrbach (74 Gebäude). Die Lose 1, 2 und 4 soll die Firma GlasfaserPlus, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und eines australischen Fondsverwalters, ausbauen. Die Firma möchte die Arbeiten innerhalb von 48 Monaten abschließen. Los 3 erhält Habnet, das innerhalb von 18 Monaten fertig sein will.
Stadtrat Wolfgang Remelka (BfB) fragte, wie die Arbeiten überwacht werden sollen, wo in Lohr doch so viel Pfusch passiert sei. Lippert: "Ich glaube nicht, dass wir das verhindern können." Für eine laufende Überwachung müsste ein Mitarbeiter des Bauamts seine gesamte Arbeitszeit darauf verwenden, es werde ja auch an mehreren Stellen gleichzeitig gebaut. Er sagte aber zu: "Wir haben das auf dem Schirm." Man habe denen von Anfang an deutlich gemacht, dass die Stadt genau hinschauen wird.
Remelka sagte zu den 18 Monaten von Habnet, dass er diesen Zeitplan kritisch sehe. "Da", erwiderte Lippert, "sehe ich es gar nicht kritisch." Die von Hab-Net angeheuerten Firmen seien im Wesentlichen heimische Firmen, "während bei GlasfaserPlus mit internationalen Firmen gearbeitet wird".