zurück
Marktheidenfeld
Polizei geht von technischem Defekt aus: Ausgebrannte Autos in Marktheidenfelder Tiefgarage
In der Brückenstraße brannte es am Dienstagvormittag, ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz am Brandort. Menschen wurden nicht verletzt.
Am frühen Dienstagvormittag stehen die beiden ausgebrannten Autos noch in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses in der Brückenstraße in Marktheidenfeld.
Foto: Benedict Rottmann | Am frühen Dienstagvormittag stehen die beiden ausgebrannten Autos noch in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses in der Brückenstraße in Marktheidenfeld.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 12.10.2024 02:38 Uhr

In der Marktheidenfelder Brückenstraße lief am Dienstag ab circa 9 Uhr ein Rettungseinsatz mit rund 160 Einsatzkräften. Grund war ein Brand in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses. Das Feuer verursachte eine starke Rauchentwicklung, gegen 12 Uhr war es gelöscht. Im Verlauf des Tages kam es noch zu Verkehrsbehinderungen im Bereich Brückenstraße/Petzoltstraße. Der Schaden liegt laut ersten Schätzungen der Polizei im niedrigen sechsstelligen Bereich.

Um 8.57 Uhr wurden die Rettungskräfte alarmiert, so Benedict Rottmann, Pressesprecher der Kreisbrandinspektion Main-Spessart. Jemand hätte bemerkt, dass aus der Einfahrt der Tiefgarage an der Brückenstraße, die nur mit einem Gitter verschlossen ist, stark Rauch dringe.

Brand in der Brückenstraße in Marktheidenfeld: Aus der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses tritt starker Rauch aus.
Foto: Dorothea Fischer | Brand in der Brückenstraße in Marktheidenfeld: Aus der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses tritt starker Rauch aus.

Man gehe davon aus, dass ein in der Tiefgarage abgestelltes Auto durch einen technischen Defekt in Brand geraten ist und die Flammen auf ein daneben parkendes Auto sowie ein Motorrad übergegriffen haben. Die beiden Autos mit Verbrennermotor brannten vollständig aus. Von Passanten und in sozialen Netzwerken wurde spekuliert, dass es sich dabei um mindestens ein Elektroauto gehandelt habe. Dies dementierte die Feuerwehr.

Wie viele Autos beschädigt wurden, ist noch unklar

Durch die starke Hitzeentwicklung und Rußbildung wurden weitere Fahrzeuge, die zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in der Garage standen, in Mitleidenschaft gezogen. Die genaue Anzahl der beschädigten Fahrzeuge ist noch unklar und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken.

Nähere Erkenntnisse und ob es sich möglicherweise doch um Brandstiftung handle, würden die Ermittlungen der Kriminalpolizei Würzburg ergeben, sagte Rottmann am Dienstagvormittag. Die Brandfahnder gehen nach einer Begehung des Brandortes zum jetzigen Stand der Ermittlungen von einem technischen Defekt an einem der Fahrzeuge als Ursache für das Feuer aus, so die Polizei. Diese meldet zudem, dass die Bausubstanz der Tiefgarage durch den Brand teilweise beschädigt wurde.

Auch Treppenhäuser waren von Rauch betroffen

An diesem Vormittag waren insgesamt 26 Autos in der Tiefgarage abgestellt, so Rottmann. Bernhard Nees, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Marktheidenfeld erklärte, dass sich die Tiefgarage über das gesamte Grundstück erstreckt. Darunter gibt es ein weiteres Geschoss mit Kellerabteilen.

Rottmann erklärte, dass auch die beiden Treppenhäuser des Mehrfamilienhauses von der Rauchentwicklung stark betroffen waren. Wie es um die etwa 20 Wohnungen in den Obergeschossen und die Gewerbeeinheiten im Erdgeschosse steht, konnte er am Mittag noch nicht sagen.

Mehrere Trupps an Atemschutzträgern waren in der Tiefgarage, um den Autobrand zu löschen.
Foto: Dorothea Fischer | Mehrere Trupps an Atemschutzträgern waren in der Tiefgarage, um den Autobrand zu löschen.

Zwei Autos standen in Vollbrand

Er berichtete: Als die ersten Feuerwehrkräfte mit Atemschutzausrüstung die Tiefgarage betraten, um das Feuer zu löschen, standen die zwei Autos voll in Brand. Ein Löschangriff sei nur über die Einfahrt möglich gewesen, nicht über die Treppenhäuser. Dennoch haben sich dort weitere Feuerwehrkräfte positioniert, für den Fall, dass die Flammen auf das Haus übergreifen.

Gegen 10 Uhr sei das Feuer gelöscht gewesen, so Nees. Bis dato seien etwa fünf Atemschutzgeräteträger-Trupps in der Garage gewesen, um zu löschen, schätzte Rottmann. Etwa ebenso viele würden für die Brandnachschau noch benötigt.

Keine verletzten Bewohner

Die Rettungskräfte evakuierten alle 25 Bewohnerinnen und Bewohner, die sich im Haus aufhielten. Feuerwehrkräfte hätten sämtliche Wohnungen sowie die Treppenhäuser und Kellerbereiche kontrolliert, so Nees. Die weiteren elf gemeldeten Menschen seien vermutlich auf der Arbeit gewesen. Eine junge Frau trug ihren Hund auf dem Arm aus dem Haus.

Keiner der Menschen, die sich in dem Gebäude aufgehalten hatten, seien verletzt, so Rottmann. Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes kümmerten sich um sie und brachten sie zum nahegelegenen Hotel "Zur schönen Aussicht", wo sie verpflegt wurden. Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm und sein Stellvertreter Christian Menig boten Unterstützung der Stadt an. Bei Bedarf könnten auch Räumlichkeiten im Rathaus zur Verfügung gestellt werden.

Gegen 12 Uhr begannen Feuerwehrkräfte damit, die ersten Bewohnerinnen und Bewohner zurück in ihre Wohnungen zu bringen. Es stellte sich allerdings heraus, dass eine über den brennenden Autos verlaufende Gasleitung beschädigt wurde, hieß es von Seiten der Feuerwehr. Gas und Strom wurden durch das Bayernwerk abgestellt. Die betroffene Gasleitung müsse ausgetauscht werden.

Um den Rauch aus der Tiefgarage zu blasen, wurde ein Großlüfter der Werksfeuerwehr von Bosch Rexroth eingesetzt.
Foto: Dorothea Fischer | Um den Rauch aus der Tiefgarage zu blasen, wurde ein Großlüfter der Werksfeuerwehr von Bosch Rexroth eingesetzt.

Großlüfter der Rexroth-Werksfeuerwehr im Einsatz

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Erlenbach, Hafenlohr, Karbach, Lengfurt, Marktheidenfeld und Zimmern sowie eine Unterstützungsgruppe des Katastrophenschutzes des Landkreises sowie ein Aufgebot des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), des Technischen Hilfswerks (THW) sowie der Polizeiinspektion Marktheidenfeld. Die Einsatzleitung hatte Kreisbrandrat Florian List.

Mit einem Großlüfter der Werksfeuerwehr von Bosch Rexroth in Lohr wurde der Rauch gegen Mittag aus der Garage geblasen. Danach musste das Löschwasser abgepumpt werden, bevor das THW am Nachmittag die beiden Fahrzeuge aus der Garage holte.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Marktheidenfeld
Dorothea Fischer
Brände
Feuerwehr Lohr
Mehrfamilienhäuser
Polizei
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top