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LOHR/HANNOVER
Bosch Rexroth: Geschäfte liefen durchwachsen
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:51 Uhr

Die berühmten zwei Seiten einer Medaille spürt derzeit die Bosch Rexroth AG in Lohr/Main. Einerseits prescht das Unternehmen bei Industrie 4.0 voran, andererseits ist das Geschäft 2015 schwach gelaufen. Das wurde am Montag deutlich, als Vorstandsvorsitzender Rolf Najork und der kaufmännische Chef, Markus Forschner, auf der Hannover Messe die Zahlen vorstellten.

Demnach ging der Umsatz der AG im Vergleich zu 2014 um 3,2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro zurück. Kaum besser sieht es beim Auftragseingang aus: Er hatte ein Minus gegenüber 2014 von 1,7 Prozent. Auch für 2016 seien „keine durchgreifenden Wachstumsimpulse in unseren Märkten“ zu erwarten, sagte Forschner.

Schwach sei vor allem der Markt in China gewesen. Dort sackte der Umsatz im vergangenen Jahr um 17 Prozent ab. Zahlen zum Beispiel zum operativen Ergebnis oder zum Jahresüberschuss gab Bosch Rexroth wie in den Vorjahren nicht heraus. Das Unternehmen hat sich auf alles spezialisiert, was bewegt werden muss, also etwa Fahrstühle, Brückenteile oder Bühnenelemente.

Die Zahl der Mitarbeiter ging im Jahresvergleich um 7,8 Prozent zurück: Bosch Rexroth hat weltweit jetzt noch 31 100 Mitarbeiter – etwa 5800 davon in Lohr. Das Unternehmen ist damit einer der größten Arbeitgeber in Mainfranken. Im Rahmen eines Unternehmensumbaus hatte Rexroth bereits Mitte 2015 angekündigt, an den sechs deutschen Standorten zusammen ungefähr 1100 Stellen abzubauen. Betroffen davon ist auch die Gießerei in Lohr. Dieser Stellenabbau im Stammwerk sei so gut wie abgeschlossen, sagte Forschner am Montag.

Vorstandschef Najork skizzierte in Hannover, dass Bosch Rexroth „Treiber von Industrie 4.0“ sei. Dass durch diese Umwälzung der Arbeitswelt Jobs wegfallen, glaubt Najork nicht. Es werde sich vielmehr die Arbeitsweise ändern in der Form, dass ein Mensch nicht mehr tagein, tagaus an einer einzigen Maschine stehe, sondern für eine ganze Arbeitsumgebung zuständig sei.

Die mit Industrie 4.0 einhergehende (Daten-)Zusammenarbeit mit anderen Firmen sieht Najork als rosige Zukunft für sein Unternehmen. Das sei „ein Wachstumstreiber“, betonte Najorks Vorstandskollege Forschner.

 
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