zurück
Lohr
Bosch Rexroth: Ab Juni müssen in der Gießerei in Lohr wohl 450 Beschäftigte in Kurzarbeit
Im Werk von Bosch Rexroth in Lohr drohen Einschnitte. Weil die Aufträge zurück gehen, steht ab Juni offenbar Kurzarbeit an - "vorübergehend", heißt es.
Die Beschäftigten der Gießerei von Bosch Rexroth in Lohr müssen wohl bald mit Einschnitten klarkommen.
Foto: Thomas Obermeier | Die Beschäftigten der Gießerei von Bosch Rexroth in Lohr müssen wohl bald mit Einschnitten klarkommen.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 11.05.2023 02:35 Uhr

Die 450 Beschäftigten der Gießerei von Bosch Rexroth in Lohr (Lkr. Main-Spessart) müssen wahrscheinlich ab Juni für ein halbes Jahr mit Kurzarbeit klarkommen. Das hat diese Redaktion am Mittwoch aus dem Unternehmen erfahren.

Die Verhandlungen über Details laufen demnach noch, der Antrag an die Agentur für Arbeit gehe voraussichtlich an diesem Freitag raus, sagte Bosch-Rexroth-Sprecher Jan Saeger.

Am Dienstag seien in der Gießerei in Lohr entsprechende Aushänge angebracht worden, um die Belegschaft zu informieren. Die Unternehmensleitung spreche derzeit mit dem Betriebsrat über eine entsprechende Betriebsvereinbarung. In einer Werksversammlung am Dienstag, 9. Mai, sollen dann laut Saeger die Fakten zur anstehenden Kurzarbeit auf den Tisch kommen.

Arbeit in der Gießerei in Lohr soll auf 75 Prozent gedrosselt werden

Geplant ist demnach, dass in der Gießerei ab Juni sechs Monate lang die Arbeit auf 75 Prozent des normalen Umfangs heruntergefahren wird. Grund seien Auftragsrückgänge, so der Sprecher – ohne dazu Details zu nennen.

Den Auftragsrückgang führt Saeger auf die Einflüsse von außen zurück. Die Inflation sowie die Schwächung der Konjunktur in Deutschland vor allem in Folge von Corona und Energie-Krise hätten dazu geführt. Die Delle für die Gießerei sei somit die Summe mehrerer Faktoren und "vorübergehend".

Welche Rolle die Gießerei für Bosch Rexroth spielt

Die Gießerei mitten in Lohr ist Herz und Wiege der Bosch Rexroth AG, die dem schwäbischen Bosch-Konzern gehört und mit insgesamt 7300 Beschäftigten in Lohr, Schweinfurt, Augsfeld (Lkr. Haßberge) und Volkach (Lkr. Kitzingen) einer der größten Arbeitgeber in Mainfranken ist. Bosch Rexroth ist unter anderem auf Hydraulik-Elemente für Maschinen und auf Industrie-Software spezialisiert.

Was die Gießerei herstellt, geht in nahezu alle Werke des Unternehmens in Deutschlands. Schon deshalb spiele Lohr eine wichtige interne Rolle, heißt es bei Bosch Rexroth.

Die Ankündigung der Kurzarbeit hat eine besondere Note, weil Bosch Rexroth in die Lohrer Gießerei derzeit rund 40 Millionen Euro investiert. So wurde im März eine neue Halle in Betrieb genommen, in der gegossene Metallteile effizienter und klimaschonender abkühlen können.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lohr
Jürgen Haug-Peichl
Agentur für Arbeit Haßfurt
Bosch Rexroth AG
Gießereien
Kurzarbeit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Ja so ist es Traumtänzer und Märchenerzähler Habeck uns regieren. Gestern ein Bericht über die Stromerzeugung in Schweden, guter Mix aus Wasserkraft, Atom und Erneuerbare zu 100% co2 frei. Und der Strompreis nur 1/4 von Deutschland.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. H.
    Ganz ernsthafte Frage: Wie flexibel ist der Betrieb? Die Gießerei und die angeschlossene Präzisionsmechanik könnten doch bestimmt kurzfristig die Produktion auf Artilleriegranaten umstellen? Jetzt, wo man in Brüssel den Weg dazu freigemacht hat. Wird a) dringend gebraucht, hat b) schon in zwei Weltkriegen sogar ohne Zwangsarbeiter funktioniert und sichert c) die Unternehmensgewinne mittel- bis langfristig.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. Z.
    Also, wer kann mir hier mal erklären, weshalb ich nach ca. "einigen" guten "fast Boomjahren" jetzt schon wieder Kurzarbeit anmelden muß ? Sind die Läger der div. Zulieferer jetzt schon wieder voll ? Kann man nicht einfach jetzt etwas weniger arbeiten und dann -bei Bedarf- wieder mehr ? Warum müssen jetzt die Sozialkassen / Allgemeinheit wieder einspringen ? Ich als Privatmensch sorge in guten Zeiten vor, damit ich in schlechten etwas Rücklagen habe. Ich habe das Gefühl, dass dieses Instrument vom Arbeitsamt "relativ" leicht in Anspruch genommen wird, auch wenn es sicherlich strenge Regeln gibt !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. T.
    Das ist doch dort nichts neues jede 3-4 Jahre wird in der Gießerei Kurzarbeit angemeldet. Vermute das diese vorallem für Auftragsspitzen genutzt wird der großteil wird ja sowieso schon außerhalb gegossen. Könnte auch daran liegen das im Baugewerbe die Aufträge um 20% zurück gegangen sind und somit weniger z.b Bagger bestellt werden. Kosten spielen denke ich sowieso bei den komplizierten Gussteilen dort wo ein Steuerblock gerne mal 10.000€ kostet keine so große Rolle und viele arbeitsintensive Tätigkeiten sind sowieso schon ausgelagert( Kernpakete von auswärts/Gussnachbehandlung Tschechien)
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. W.
    Es handelt sich um eine ganz normale unternehmerische Maßnahme, die weder zum Lohndrücken gnutzt werden soll, noch in die Insolvenz führen wird. Rexroth ist und bleibt ein Top-Unternehmen und Weltmarktführer.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U. A.
    Ist erst der Anfang. Wird nicht der Schluss sein. Solange die links-grünen Utopisten das Land beherrschen wird dies leider kein Einzelfall bleiben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. S.
    Kann es sein, dass die Energiewende da auch eine (negative) Rolle spielt?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • L. W.
    @ steve67

    Kann es sein, dass Sie wieder etwas zusammen phantasieren, egal ob berechtigt oder nicht?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • L. W.
    @ anna.mpnews

    Herzlichen Glückwunsch!

    Haben Sie eine Schlagzeile gefunden, die Ihre xenophobe Haltung bestätigt ?

    Wenn Sie den ganzen Text gelesen hätten, dann wüssten Sie auch, dass diese Soldaten als bürokratische Unterstützung gesandt werden, weil sich in Kürze die rechtliche Situation an der Grenze ändert und das vorhandene Grenzpersonal befürchtet ab Änderung der Rechtslage die Aufgaben nicht mehr bewältigen kann..

    Aber Sie dürfen das natürlich als Bestätigung Ihrer Einstellung und der xenophoben Politik Donald des Trampels werten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. O.
    hallo Mic_Ro, vor 150 Jahren wurden die Pferdekutschen von der Dampfmaschine abgelöst, dann kam der Verbrenner.............. Jetzt hat Tesla in Rekordzeit eine Fertigungsstätte in D hochgezogen. die Menschen müßen sich darauf einstellen, das es immer wieder zu Veränderungen kommt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. E.
    Da könnte doch die Gewerkschaft wieder streiken und für höhere Löhne und noch bessere Arbeitsbedingungen die Gesellschaft u d die Betriebe lahm legen!

    Ist das erst der Anfang?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. F.
    Es ist ein offenes Geheimnis, dass Betriebe oftmals Kurzarbeit beantragen um die Personalkosten zu drücken ohne dass eine wirtschaftliche Notwendigkeit besteht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. E.
    Es ist oftmals aber auch so, dass man damit versucht den Betrieb oder Betriebsteil noch zu retten! Ein Schritt vor einer Insolvenz ist da nicht weit!
    Ihre Argumentation ist die eines typischen Gewerkschaftlers die in dem Unternehmen oder der Führung nur den Feind sehen!
    Oder die Kuh, die es zu melken gilt!
    Aber dass er Arbeitsplätze schafft und für Einkommen überhaupt sorgt wird verdrängt zugunsten der Parolen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. F.
    Gewinne durch Kurzarbeitergeld zu finanzieren empfinde ich als asozial. Letztendlich zahlt die Allgemeinheit durch die Arbeitslosenbeiträge die Zeche.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • E. W.
    Bei den deutschen Lohn- und Energiekosten wundert es mich ohnehin, dass die Gießerei noch nicht komplett ins östliche EU-Ausland verlagert wurde.

    Nach Kriegsende böte sich die Ukraine als neuer Standort an. Billige Energie, niedrige Löhne und gleichzeitig noch Aufbau- und Restrukturierungshilfe für das Land. Win-Win.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten